Einbrecher schlagen gleich mehrfach am helllichten Tag zu
Zwei Albaner brechen in mehrere Häuser in Neusäß, Friedberg und Mering ein. In einem Fall machen sie dabei ungewöhnliche Beute.
Für gewöhnlich suchen Einbrecher den Schutz der Dunkelheit – eine andere Taktik hatten im vergangenen Sommer zwei 35 und 31 Jahre alte Albaner. Die beiden Männer brachen im Juli und August am helllichten Tag in fünf Wohnhäuser in Neusäß, Friedberg und Mering ein: Insgesamt richteten sie einen Gesamtschaden im Wert von knapp 40000 Euro ein – knapp 30000 Euro betrug die aus Schmuck, Geld und Handys bestehende Beute. Am 8. August, dem Tag des Augsburger Friedensfestes, setzte die Polizei dem Treiben des Duos ein Ende: Anfang August stiegen die beiden zuerst in ein Haus im Friedberger Ortsteil Rinnenthal ein – danach klickten die Handschellen.
Seitdem sitzen die beiden Männer in Untersuchungshaft. In der Wohnung, die die beiden Männer im Augsburger Kobelweg angemietet hatten, fand die Polizei Diebesgut, das die beiden bei früheren Beutezügen angesammelt hatten. Neben Wertsachen wie Schmuck oder Handys befand sich darunter auch eine geladene Pistole.
Aufgrund der Ortungsdaten der Mobiltelefone konnte die Polizei den beiden Männern daraufhin noch mehrere Einbrüche nachweisen. Die geladene Pistole erbeuteten sie zum Beispiel bei einem Einbruch in Mering. Dort hatten sie einen Wohnungstresor mitgenommen, in dem sich die Waffe befand. Benutzt haben die Männer die Pistole nicht.
13 Einbruchsopfer waren geladen
Nun wurde der Fall im Augsburger Amtsgericht verhandelt. Hier baten die Verteidiger der beiden Männer um eine Verfahrensabkürzung – einen sogenannten Deal. Dieser sah vor, dass sowohl der Ältere der Männer (Verteidiger: Silvia Wunderle und Moritz Bode) als auch sein jüngerer Komplize (Verteidiger Jörg Seubert und Eberhard Bofinger) ein umfassendes Geständnis ablegen. Im Gegenzug wurde das Strafmaß im Vorfeld auf minimal zwei Jahre und zwei Monate und maximal zwei Jahre und sieben Monate begrenzt.
Tatsächlich hätte die Beweisaufnahme wohl einige Zeit in Anspruch genommen: Insgesamt waren 13 Einbruchsopfer und ermittelnde Polizisten als Zeugen geladen. Weil die beiden Angeklagten dem Deal zustimmten, musste lediglich ein Polizist angehört werden – bei seiner Aussage ging es vornehmlich um das Ausmaß des Schadens.
Silvia Wunderle versuchte das Verhalten ihres Mandanten zu erklären: „Es tut ihm leid. Es ist ihm aber nicht klar gewesen, was sein Vorgehen bei Menschen auslöst.“ Wie ihre Kollegen forderte sie eine Strafe von zwei Jahren und zwei Monaten. Staatsanwalt Andreas Breitschaft konnte diese Sichtweise nicht nachvollziehen – schließlich sei den Taten ein hohes Maß an Planung vorausgegangen. Richterin Rita Greser schickte beide Männer für jeweils zwei Jahre und vier Monate ins Gefängnis: „Offensichtlich hat es sich nicht herumgesprochen, dass für diese Taten harte Strafen verhängt werden. Daran ändert hoffentlich dieses Urteil etwas.“
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