Friedhof Gessertshausen bekommt mehr Urnengräber
Es mangelt an Gräbern in Ustersbach und Gessertshausen. Mehr Platz muss her. Das belastet die Gemeinden teilweise finanziell. Über die Friedhofsgebühren wird noch beraten.
Der Trend zum Urnengrab setzt sich fort – auch in der Verwaltungsgemeinde Gessertshausen. Die alten Erdgräber werden aufgelassen und Platz für neue Feuerbestattungen wird entstehen. Die Gemeinderäte in Gessertshausen und Ustersbach gehen dabei unterschiedliche Wege. Grund dafür ist vor allem die jeweilige Lage der Friedhöfe.
Auf dem Gessertshauser Friedhof waren im Januar nur noch wenige Nischen der bisher 72 in den beiden Urnenwänden frei. „Es gab viele Todesfälle über den Winter“, erklärt Hermine Scherer von der Friedhofsverwaltung. So hätte man schnell handeln müssen. Im April fiel die Entscheidung dann im Gemeinderat: für den Bau einer dritten Urnenwand; sie wird 34 weitere Nischen enthalten. Mit dem Fundament kann bald begonnen werden, berichtet Scherer. „Wir vermuten, dass die Urnenwand im Sommer fertig wird.“ Falls es länger dauern sollte, würde sie aber zu einem wichtigen Termin im Kirchenjahr bestimmt stehen: zu Allerheiligen.
Müssen die Friedhofsgebühren in Gessertshausen erhöht werden?
Auch in Ustersbach waren Anfang des Jahres nahezu alle Urnengräber belegt. So hatte man geprüft, ob Neue an der Friedhofsmauer entstehen sollten oder dort, wo alte Familiengräber aufgelassen werden. Urnenstelen waren im Gespräch, auch die Idee einer Urnenbestattung um einen Baum herum wurde diskutiert. Nach einem Ortstermin hat man sich schließlich in der letzten Gemeinderatssitzung für eine Weiterführung der bisherigen Praxis entschieden. Dort, wo bereits Urnengräber existieren, werden weitere Viereckgräber mit Erdröhren angelegt. „Ein kleiner Friedhof lässt andere Varianten kaum zu“, erläutert Scherer. Für die Baumlösung beispielsweise gebe es auf dem Ustersbacher Friedhof schlicht zu wenige Grasflächen.
Auf die Nachfrage, ob die erneuten Investitionen auf die Bürgerinnen und Bürger umgelegt werden, verweist Gessertshausens Bürgermeister Jürgen Mögele auf die jüngste Neukalkulation der Friedhofsgebühren. Die Satzung ist erst November 2022 in Kraft getreten. Innerhalb der kommenden zwölf Monate werde sich daran nichts ändern. „Im Frühjahr 2025 wird es wieder eine vorberatende Finanzausschusssitzung geben“, stellt Mögele in Aussicht. Dann werde man sich auch den Haushaltsposten Friedhöfe nochmals genau ansehen. Früher wird das in Ustersbach passieren. „Die Friedhofsgebühren werden wir in diesem Jahr nochmals im Gemeinderat thematisieren, da dies auch bei der erst kürzlich durchgeführten Rechnungsprüfung durch das Landratsamt angesprochen wurde“, antwortet Ustersbachs Bürgermeister Willi Reiter nach der letzten Sitzung. Hintergrund ist die angespannte Haushaltslage. Zuletzt wurde bekannt, dass der Kindergarten und Hort, der neben der Grundschule Ustersbach entstehen sollte, so nicht gebaut werden kann.
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