Referenten wollen 54 neue Stellen für 2,5 Millionen Euro
Der Wunsch nach mehr Personal bei der Stadt Augsburg sorgt für Irritation. In diesem Jahr wurden bereits 66 Planstellen genehmigt.
Es geht um 2,5 Millionen Euro jährlich. Das ist der zusätzliche Betrag, den die Stadt Augsburg ab dem Jahr 2015 für mehr Personal aufzubringen hätte. Von den städtischen Dienststellen sind insgesamt 54 neue Stellen beantragt worden. Über deren Notwendigkeit, aber vor allem deren Finanzierbarkeit, wird in den nächsten Wochen beraten und entschieden.
Oberbürgermeister Kurt Gribl und Finanzreferentin Eva Weber machen klar, dass alle Wünsche nicht zu erfüllen sein werden. Es gibt bereits klare Anweisungen an die zuständigen Referenten, unter welchen Voraussetzungen überhaupt neue Stellen möglich sind. Dazu zählen gesetzliche Vorgaben, die die Stadt in ihrem Aufgabenbereich zu erfüllen hat. Ein anderes Beispiel: Wenn Kindertagesstätten neu errichtet werden und das Personal nicht aus den eigenen Reihen gestellt werden kann, ist eine Neueinstellung denkbar. Die Debatte über neue Stellen wird im zuständigen Personalausschuss eröffnet.
Den höchsten Bedarf meldet das Sozialreferat an
Den Stadträten liegt eine Auflistung der Stellenwünsche der Referate vor. Das Sozialreferat meldet mit 14 neuen Stellen den höchsten Bedarf an, elf zusätzliche Stellen wünscht das Ordnungsreferat. Zufrieden mit der Personalausstattung scheint allein das Wirtschafts- und Finanzreferat zu sein. Keine einzige neue Stelle wird gewünscht. Als Gründe für die Stellenanträge werden Aufgabenmehrungen, Angebote von zusätzlichen Leistungen und die verstärkte Wahrnehmung bestehender Aufgaben genannt.
Der Wunsch nach mehr Stellen in der Stadtverwaltung ist nicht neu. 53 Planstellen mit einer Gesamtsumme von 2,25 Millionen Euro jährlich wurden im Haushalt 2014 aufgenommen. Weitere 700000 Euro an jährlichen Mehrkosten folgten im Lauf des Jahres. Die neue Stadtregierung von CSU, SPD und Grünen schuf wegen der Neustrukturierung der Referate 13 neue Planstellen. Hier entfielen auf das OB-Referat mit fünf Stellen allein knapp 200000 Euro. Keine zusätzlichen Stellen gab es nach dem Machtwechsel im Rathaus im Kultur- und im Baureferat.
Dass jetzt der Bedarf an weiteren Stellen so hoch ist, überrascht die Rathausspitze. Zumindest dokumentieren dies OB Gribl und Finanzreferentin als Verantwortliche in der schriftlichen Vorlage für die anstehenden Beratungen. „Durch die Beschlüsse zum Haushalt 2014 und wegen der Neustrukturierung der Referate im Mai/Juni 2014 ist die Finanzverwaltung/Organisationsverwaltung von keiner derartig hohen Anzahl von Anträgen auf Neuschaffung von Planstellen zum Haushalt 2015 ausgegangen.“ Gegenwärtig machen die Personalausgaben fast 29 Prozent am städtischen Gesamthaushalt aus.
In Zahlen ausgedrückt: Der Verwaltungshaushalt, zu dem die Personalausgaben gehören, hat ein Volumen von 717 Millionen, davon entfallen auf das Personal 237 Millionen Euro. Über 6000 Mitarbeiter sind tätig. Der Vermögenshaushalt, in dem schwerpunktmäßig die Investitionen aufgeführt werden, beträgt 112 Millionen Euro.
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