Augsburg: Warum dieser Fahrrad-Diebstahl besonders wehtut

Stimmt schon. Aber am Ende des Tages ist es doch so: Vom Strafmaß habe ich als Geschädigter wenig bis gar nichts. Man könnte auch sagen, an meinem Leben ändert sich nichts, ob jemand jetzt 5000 € Strafe an Vater Staat zahlt, oder 6000. Wohl aber ändert sich was bei den Schadensersatzleistungen der Versicherungen. Und die wiederum haben ja ohnehin im Zivilrecht massive Möglichkeiten, sich vor der Entschädigung zu drücken oder diese zu mindern. Dass da teils hanebüchenste Geschichten und Forderungen an den Geschädigten Grund genug für die Richter sind, letzteren ihre Schadensersatzforderungen zu reduzieren, ist nichts neues. Da werden auch gerne mal Dinge verlangt, die kein Mensch tut. Im Kern ist die Problematik also, mit was man bei Zivilprozessen so davon kommt. Und das wäre mir tatsächlich auch mal ein wichtigeres Anliegen, als die Frage, mit was für einem Schloss da ein Rad abgesperrt wurde.

Es geht nicht um Schuld, sondern um die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ereignisses, bzw dessen wirtschaftliche Folgen.

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Ein E-Bike ist nun mal ein Gegenstand, der für Diebe ein recht gutes Risiko/Ertragsverhältnis aufweist. Die Chance auf ein unbestraftes Verbrechen ist >> 90% und ohne feste Anbindung braucht es auch keine technischen Vorbereitungen.

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Und selbst bei Entdeckung ist nicht mit einer ernsthaften Strafe zu rechnen. Gefängnisstrafen gibt es dafür nicht. Geldstrafen und Vorstrafeneintrag trifft eigentlich nur Menschen in Arbeit und geordneten Lebensverhältnissen.

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Wenn es der Thai an der Ecke Manlichstr. sein sollte, wird nach allgemeiner Sichtweise auch von einem "sozialen Brennpunkt" zu sprechen sein. Wobei ich mein E-Bike auch schon x-fach vor meinem Arzt in der Neuhäuserstr. abgestellt hatte. Der jederzeit bereite E-Bike Dieb kreist da sicher nicht um die Häuser.

Daher als Schloss immer solide Bügelschlösser oder Faltschlosser wie Abus Bordo Granit o.Ä. nutzen...

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Ja das braucht man auch; alleine ist so ein Schloss jedoch häufig zu unflexibel. Ein 1,5m Kabel ist flexibel und sichert gegen schnelles Wegtragen.

Im Idealfall hat man eh zwei verschiedene. Nicht zuletzt deshalb, weil ein entsprechend vorbereiteter Langfinger sich auf ein oder weniger bestimmte Schlösser spezialisiert hat, und diese auch ganz ohne Flex & Co. auf kriegt. Glauben Sie nicht? Es gibt tatsächlich Leute die (ganz ohne Diebstahlabsichten) es zum Hobby gemacht haben, Schlösser zu knacken. Lockpicking ist quasi auch als Sport betreibbar. Solche Leute kriegen quasi alles auf. Und entsprechende Fähigkeiten kann sich jeder mäßig begabte Dieb ebenfalls aneignen. Nur schaut auch der blöd, wenn zwar sein »Lieblingsschloss« dran hängt, aber dazu noch das blöde andere, was er nicht so einfach auf kriegt. In solchen Fällen gehen die eher noch weiter und suchen das nächste Opfer. Vorteil: Man kann auch eines zum Anketten und eines zum Sperren verwenden. Maximale Flexibilität. Einziger Haken: Man muss dann halt auch beide mit sich führen und nutzen.