Autohändler lässt Tacho manipulieren und wird bestraft
Wie ein 44-Jähriger seine arabischen Kunden einschätzte und warum er gerade noch dem Gefängnis entging.
Ein Jahr Gefängnis oder eine Geldstrafe riskiert, wer beim Verkauf seines Autos schummelt, was die Laufleistung betrifft. Wegen des ausufernden Missbrauchs von „Wegstreckenzählern“, wie es in bestem Juristendeutsch heißt, hat der Gesetzgeber seit 2005 das Manipulieren am Kilometerzähler unter Strafe gestellt. Hat es die Täter abgeschreckt? Kaum, denn nach Schätzungen des ADAC und der Versicherungswirtschaft wird noch immer bei jedem dritten Gebrauchtwagen in Deutschland der Tachostand manipuliert. Jeder Kilometer, den ein Wagen weniger „auf der Uhr“ hat, ist bares Geld. Der Gesamtschaden so erzielter Wertsteigerungen geht in die Milliarden.
Augsburger Ermittler zur Bekämpfung organisierter Kriminalität haben eine Bande aufgespürt, die reihenweise an Tachos gedreht haben soll. Ein erster Prozess fand jetzt vor dem Amtsgericht statt. Ein Augsburger Autovermieter und Händler teurer Gebrauchtfahrzeuge wurde zu einer Geldstrafe von 6000 Euro verurteilt – wegen Anstiftung zum Missbrauch von Wegstreckenzählern. Vor drei Jahren hatte der Angeklagte, was er eingestand, eine Kfz-Werkstatt beauftragt, bei einem Mercedes 350S den Tachostand zu schönen. Das Motiv des Angeklagten verblüfft: Er habe häufig Araber als Kunden gehabt und die hätten „eine Aversion gegen zu hohe Kilometerstände“. So ließ der 44-Jährige die Tachos von geleasten Autos mit fremder Hilfe auf Kilometerstände zwischen 20.000 und 25.000 zurückdrehen. Den getäuschten Kunden, glaubt der Händler zu wissen, sei dies im Grunde „schnurzpiepegal“.
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