Flüchtlinge: „Habt keine Angst vor uns, wir haben selber welche“
Hashem, Matiullah und Abdoulaye waren fast noch Kinder, als sie allein aus dem Iran, Afghanistan und Senegal aufbrachen: So leben sie in Augsburg.
Immer mehr unbegleitete minderjährige Flüchtlinge kommen in der Stadt an, aktuell leben rund 100 von ihnen in Wohngruppen. Anfangs sind sie mehrere Monate in Clearing-Stellen untergebracht, in denen geklärt wird, woher sie kommen, wie es ihnen gesundheitlich und psychisch geht, welche Hilfe sie brauchen. Danach ziehen sie in Wohngemeinschaften, die ihnen Schutz und Stabilität bieten. Eine davon ist „Puerto“ des Vereins Condrobs in der Gögginger Oskar-von-Miller-Straße. Acht junge Männer sind hier untergebracht, jeder in einem eigenen Zimmer. Es gibt eine Küche, ein Esszimmer, im Keller stehen ein paar Fitnessgeräte in der Waschküche, gerade wird ein Meditationsraum hergerichtet. Man wolle den Jugendlichen jede Möglichkeit bieten, ihre Erlebnisse zu verarbeiten, erklärt Bernhard Schiller, der die Wohngruppe leitet. In ihren Köpfen rattere es unaufhörlich, sagt er: „Man sitzt hier, aber die Flucht läuft innerlich weiter.“ Viele sind depressiv, haben Schlafstörungen, bei manchen kommen Traumata hoch. Außerdem brauchen sie Hilfe dabei, sich an das Leben in Deutschland zu gewöhnen. Viele haben noch nie eine Spülmaschine gesehen. Rund um die Uhr ist jemand da, es gibt ein Team von vier Diplompädagogen plus wechselende Nachtwachen. Einen Tag pro Woche kommt jemand vom psychologischen Fachdienst. So sollen die Jugendlichen auf die Selbstständigkeit vorbereitet werden. Denn mit 18 müssen sie ausziehen. Weil Wohnungen fehlen, landen sie dann oft in einer der großen Unterkünfte.
Matiullah darf bei Kuka anfangen
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