Für Ruhm riskieren sie ihr Leben
Für Ruhm, Anerkennung und Nervenkitzel setzen nachts einige Augsburger ihr Leben aufs Spiel. Mit Rucksäcken voller Spraydosen rücken sie auf der Bahnstrecke zwischen Augsburg und München an und besprühen die Wände, während wenige Zentimeter hinter ihnen die Züge vorbeirauschen. Die Arbeitsgruppe Graffiti des Polizeipräsidiums Schwaben Nord und die Bundespolizei versuchen dem nächtlichen Treiben auf den Schienen ein Ende zu bereiten und legen sich auf die Lauer. Nicht nur, weil es gefährlich ist, sondern auch, weil die Sprayer riesengroßen Schaden anrichten (siehe Info). Regelmäßig erwischen sie junge Graffiti-Sprüher.
Es kann aber viel schlimmer kommen: Im Jahr 2001 wurde in München ein Augsburger Sprayer von einem Zug überrollt. Das könnte auch jeden Tag in Augsburg passieren, wissen die Polizeibeamten.
Thomas Laier, Graffiti-Experte der Bundespolizei in Augsburg, schließt die Tür in der Lärmschutzwand auf Höhe der Hochzoller Brücke auf. Es ist Vollmond, trocken und nicht zu kalt. Ideale Bedingungen zum Sprühen. Ob hinter der Wand die Sprayer schon aktiv sind? Vielleicht "Prost", wie die Fahnder den Sprayer nennen, der mit ihnen Katz und Maus spielt und schon 20 000 Euro Sachschaden angerichtet hat? Die Chancen sind nicht schlecht. "Hier gehen nur die Profis rein. Das ist zu gefährlich", sagt Laier und blickt vorsichtig um die Ecke. Vor ihm reiht sich ein großflächiges Graffito an das nächste - aber kein Sprayer. Es ist die "line", wie in der Szene die Bahnstrecke nach Augsburg genannt wird, die als Aushängeschild für eine Stadt gilt. Denn hier fahren in den Zügen andere Sprayer durch und können sich schnell ein Bild der hiesigen Szene machen. Alles dreht sich um fragwürdigen Ruhm und Anerkennung.
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