Jenseits von Vernunft und Logik
Sie staunt, sie freut sich, sie ängstigt sich - und am Schluss wundert sie sich: Alice auf ihrer Reise durch ein Wunderland. Das Theater Augsburg zeigt jetzt wieder seine getanzte Version des Buch-Klassikers von Lewis Caroll.
Viel hineingelesen wurde in diese Geschichte, der Sprung des Mädchens in einen Kaninchenbau als Reise ins Ich, als eine geraffte Entwicklungsgeschichte der Persönlichkeit gedeutet. Zunächst jedoch stellt sich die Handlung so dar: Alice wird zurechtgewiesen, dass sie für eine Sache noch zu klein sei, zieht sich in ihr Zimmer zurück und schläft ein. Im Traum begegnet ihr ein Kaninchen, dem sie in ein Loch hinterherspringt und das sie ins Wunderland führt. Sie begegnet allerlei Getier und verrückten Leuten, kommt zu einem Krocketspiel mit menschlichen Tierkarten und muss schließlich in einem Prozess als Zeugin aussagen. "Ich wundere mich", ist ihr letzter Satz als sie erwacht - und das ist überhaupt kein Wunder, denn Zeit, Logik und Vernunft sind bei dieser Geschichte außer Kraft gesetzt.
Der Choreograf Roberto Campanella hat in seinem Ballett am Theater Augsburg für dieses Panoptikum an Absonderlichkeiten ein faszinierendes Bewegungstableau erschaffen: staksige Flamingos auf der Spitze, die gelenkig-schlängelnde Raupe, allen voran aber das hastige Kaninchen mit seinen eckigen, flinken und abgehackten Schritten, das jetzt Andrii Lytvenenko verkörpert. Auch die Augsburger Alice ist neu: Nachdem Ceren Yavan das Theater verlassen hat, wird sie jetzt von Christine Ceconello, die die Rolle bisher vertretungsweise übernahm, getanzt - in zart-verträumter Manier, mit großer Leichtigkeit.
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