Plus Eine verkorkste Tarifreform, eine Preiserhöhung zu Unzeit: Symptome dafür, dass der AVV dringend reformiert werden muss. Eva Weber hätte das schon früher angehen können.
Auf dem Papier mögen die Zahlen stimmen, bei den Fahrgästen aber sieht es anders aus: Die Tarifreform im AVV vor gut zwei Jahren war verkorkst. Sie wurde mit dem Slogan beworben, alles werde nun „einfacher und fairer“. Will man gnädig sein, so kann man sagen: Der Tarifdschungel blieb so unübersichtlich wie zuvor – und Ungerechtigkeiten, je nach Wohnort und Fahrstrecke, gibt es noch immer genug. Zwar haben Stadtwerke und AVV seither mehr Abos verkauft, was ein Ziel der Reform war. Die Kunden wurden mit der finanziellen Keule teils aber auch ziemlich unsanft in die Abos gedrängt.
So verwundert es nicht, dass viele Fahrgäste kritisch verfolgen, was sich im Nahverkehr und speziell bei den Preisen tut. Bei einem wegen Corona eingeschränkten Angebot die Preise zu erhöhen ist da ein ziemliches Unding. Man muss kein Marketingprofi sein, um zu erkennen, dass sich das nicht gut verkaufen lässt. Inzwischen haben die Stadtwerke ihr Angebot wieder deutlich hochgefahren. Beim Service aus Vor-Corona-Zeiten (Stichwort: Fünf-Minuten-Takt) ist man aber noch immer nicht.
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