So funktioniert Islamkunde an den Schulen
In 260 Schulen in Bayern gibt es seit Jahren Modellversuche. Den Erfolg bestreitet im Grunde niemand. Doch der jetzige Sonderstatus wirft ein grundlegendes Problem auf.
In der Grund- und Mittelschule Bärenkeller in Augsburg findet an diesem Morgen eine Zeitreise in die Antike statt. Rufat darf sie eröffnen. Unter den Blicken seiner zwölf Mitschüler, die auf den Knien in einem Kreis auf dem Boden sitzen, legt er verschiedene Schaubildchen auf den ausgebreiteten Teppich. Wüsten, Oasen, Karawanen sind zu sehen. Die Klasse hat Unterricht in Islamkunde. „Der Prophet Mohammed wurde in Saudi-Arabien geboren“, sagt Rufat. Alle Kinder strecken die Finger in die Luft, alle wollen etwas zu Mohammed sagen. Konrektorin Gül Solgun-Kaps lenkt die Motivation der Kinder in geordnete Bahnen – der Reihe nach erzählen sie Mohammeds Geschichte bis zu dem Tag, als ihm in einer Höhle der Erzengel Gabriel erschien.
Islamkundeunterricht gilt nicht als Religionsunterricht
Seit 15 Jahren leitet die 48-Jährige als Fachlehrerin den Unterricht in Islamkunde an der Grund- und Mittelschule im Augsburger Stadtteil Bärenkeller. Sie erklärt, warum im Koran die Abschnitte Suren heißen, warum Mohammed für seine Mitmenschen eine Vertrauensperson war, und korrigiert nebenbei immer wieder sanft die Grammatik der Kinder. Alle 13 haben einen Migrationshintergrund. Am Ende der Stunde lässt sie alle noch einmal sagen, was ihnen die Stunde gebracht hat. „Das Wichtigste ist, dass die Kinder über das nachdenken, was ihnen beigebracht wurde. Dass sie das nicht einfach nachplappern“, sagt Solgun-Kaps.
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