Umbau des Augsburger Theaters: Wie können Kosten so aus dem Ruder laufen?
Plus Erst wurde die Sanierung des Augsburger Theaters auf gut 100 Millionen Euro veranschlagt, nun könnte sie dreimal so teuer werden. Wie konnte es dazu kommen? Ein Überblick.
Welche Gründe führten zum Beschluss, das Theater zu sanieren? Das Große Haus ist die Hauptbühne des Theaters. Es ist im Krieg ausgebrannt und wurde in den 1950er Jahren wieder aufgebaut. Seitdem ist es nie mehr generalsaniert worden. Lediglich die Unterbühne wurde in den 1990er Jahren saniert. Das denkmalgeschützte Gebäude ist marode, teils musste die Fassade mit Netzen umspannt werden, um lose Teile zu sichern. Die Räume für die Mitarbeiter waren in die Jahre gekommen: Schimmel an den Wänden, zugige Fenster, mangelnder Brandschutz waren nur einige Mängel. Hinzu kam, dass der Arbeitsschutz in vielen Fällen nicht mehr gewährleistet war: Die Fluchtwege im Fall eines Feuers waren zu lang, die Bedingungen in Schreinerei und anderen Werkstätten entsprachen nicht mehr den Vorgaben. Seit 2016 ist das Große Haus geschlossen.
Warum wird nicht nur das Große Haus saniert, sondern auch ein Neubau hochgezogen?
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Ganz einfach weil man bisher noch nie genau definiert hat was man genau will und was es kostet. Bei einer Sanierung ist man auch zukünftig nie vor Überraschungen sicher.
Interessant ist hier, dass von der Planung bis zur Baubeauftragung enorm viel Zeit (und Geld) verloren geht. Hier muss die öffentliche Hand viel schneller arbeiten, um solche Kostensteigerungen zu vermeiden. Ganz egal wo öffentlich gebaut bzw. Bauaufträge vergeben werden: es sind immer extreme Kostensteigerung und Zeitverzögerungen zu sehen. Man sollte auch bei Vergabe von Bauaufträgen eine Klausel einführen, dass bei Kostensteigerungen ab einer festzustellenden Höhe der Weiterbau in Frage gestellt wird. Auch bei den Planungen, wie man jetzt beim Theater sieht, müsste dies berücksichtigt werden und hier nicht nur die Kostensteigerungen, sondern auch die Planungszeit müssten enorm verkürzt werden. Jeder Bauunternehmer freut sich, wenn er staatliche Aufträge bekommt. Die zu "erwartenden" und meist genehmigten Kostensteigerungen sind ein Gewinn für Ihn. Bei privaten Aufträgen funktioniert sowas meist nicht.