Augsburger Rathaus wird ab August geschlossen – auch Goldener Saal betroffen
Weil Teile des Gebäudes mit Asbest belastet sind, ist eine Sanierung nötig. Touristen können bis 2026 nicht in den Goldenen Saal, der Stadtrat muss für seine Sitzungen umziehen.
Nachdem in den vergangenen Jahren schon die Westfassade des Augsburger Rathauses und die Treppenaufgänge aus Gründen des Brandschutzes saniert wurden (für Sitzungssäle und Goldenen Saal drohte eine Besucherbeschränkung), steht nun die Decken- und Bodensanierung im Oberen Fletz an. In der Decke des Stadtrats-Sitzungssaals und in der Wandfarbe wurde bereits vor Jahren Asbest nachgewiesen, zuletzt fand sich im Parkett auch schadstoffbelasteter Kleber. Beschlossen wurde die Sanierung schon 2019, aufgrund der Corona-Pandemie verschob sich die Maßnahme. Ab August wird das Rathaus nun bis zum Frühjahr 2026 komplett geschlossen - der Goldene Saal ist für Bürger und Touristen dann erstmal nicht zugänglich, die Stadtrats-Fraktionen müssen umziehen und der Stadtrat wird eindreiviertel Jahre im neuen Gebäude der städtischen Wohnbaugruppe an der Bgm.-Ackermann-Straße tagen. Dort entsteht ein Saal für Mieterversammlungen, den künftig der Stadtrat nutzt.
Rathaus wird wegen Sanierung geschlossen: Schlag für den Tourismus in Augsburg
Um die sechs Millionen Euro wird die Sanierung kosten - eine der wenigen Investitionsmaßnahmen abseits von Schul- und Theatersanierung, die die Stadt in diesem Jahr angeht und die auf der Rangliste der Bürger nicht ganz oben stehen dürfte. Der Asbest, so Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU), sei aber auf die Dauer ein Problem. Das Hochbauamt misst die Luft in den Sitzungsräumen des Stadtrats regelmäßig, ohne dass es Auffälligkeiten gab, weil der Asbest in der holzvertäfelten Decke verkapselt ist. "Aber es wird jetzt Zeit, dass man es macht", so Weber.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Sie haben nicht die Berechtigung zu kommentieren. Bitte beachten Sie, dass Sie als Einzelperson angemeldet sein müssen, um kommentieren zu können. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an moderator@augsburger-allgemeine.de.
Um kommentieren zu können, gehen Sie bitte auf "Mein Konto" und ergänzen Sie in Ihren persönlichen Daten Vor- und Nachname.
Bitte melden Sie sich an, um mit zu diskutieren.
Geplante Wiedereröffnung des Rathauses: Frühjahr 2026. Da klingelt doch was - Kommunalwahlen? Schöner Rückenwind für die OB, die dann wieder zur Wahl steht? Bei 1 3/4 Jahren geplanter Bauzeit hätte ich das entweder so gelegt, dass nur eine Sommersaison oder eine Weihnachtszeit von der Schließung betroffen ist. Aber so ergibt das natürlich irgendwie einen Sinn...
Solche strategischen Überlegungen trauen Sie der Stadtverwaltung und ihrer politischen Spitze zu?
"Solche strategischen Überlegungen trauen Sie der Stadtverwaltung und ihrer politischen Spitze zu?"
Hm, da haben Sie nun auch wieder recht. Zumal man ja annehmen muss, dass die Bauarbeiten ohnehin wesentlich länger dauern.
Hoffentlich werden die Sanierungs-Arbeiten am Rathaus schneller als für den Perlachturm erledigt?
Damit dürfte auch das berühmte Engelesspiel im Rathaus, dass während Corona schon zwei Jahre ausgefallen ist, weitere zwei Jahre nicht machbar sein. Immer weniger Gründe sprechen dafür, überhaupt nach Augsburg reinzufahren, und stattdessen Einkäufe und sonstiges im Umland zu erledigen. In Augsburg heißt es leider, bei dem bisschen, was die Stadt überhaupt zu bieten hat: leider geschlossen!
Wurde der goldene Saal nicht erst renoviert? Warum ist das damals nicht aufgefallen?
Um den Goldenen Saal geht es ja gar nicht, sondern um das Obere Fletz, das ist darunter. Es scheint halt in Augsburg nicht möglich zu sein, auf einer Etage Sanierungsarbeiten durchzuführen, und auf einer anderen Publikumsverkehr zu ermöglichen. Es geht beim Goldenen Saal ja auch nur um eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt. Dafür gibt es dann aber eine Präsentation, die man sich im Erdgeschoss dann anschauen kann ;-) - was man auch von daheim aus könnte. Und natürlich das Schaetzlerpalais, wegen dem nun jeder Tourist nach Augsburg kommt. Augsburgs Stadtregierung versteht was von Selbstvermarktung...
Perlachturm geschlossen, Rathaus wird geschlossen, in der Maxstrasse gescheitert, Alternative Helmut Haller Platz in der Kritik, Römisches Museum in weiter Ferne, Planung für Strassenbahntunnel am HBF stümperhaft. Gibts irgendeine positive Maßnahme, die die sog. Stadtregierung auf die Reihe kriegt. Die wenigen erfolgreichen Änderungen (barrierefreier Bahnhof, Uniklinik, Staatstheater) wurden in der Staatskanzlei angeschoben. Peinliche Bilanz für Augschburg.
Jeder Hausbesitzer weiß, dass Asbest, solange es fest verbaut ist, jetzt nicht so das große Problem ist. Klar, dass es irgendwann gemacht werden muss. Aber kann man nicht zuerst mal eine Sache (Perlachturm) fertig machen, und dann die nächste anfangen? Zwei zentrale Sehenswürdigkeiten über Jahre komplett gesperrt. Denn wie lange das Rathaus wirklich geschlossen bleibt, wird sich ja erst zeigen. Baumaßnahmen in Augsburg sind ja bekannt dafür, gerne mal etwas länger zu dauern...