Baureferent sieht neue Tramlinien nicht als schnellen Weg zur Mobilitätswende
Plus Für eine zügige Mobilitätswende dauerten Planung, Genehmigung und Bau zu lange, so der Augsburger Baureferent. Er sieht Stellschrauben an anderer Stelle.
Baureferent Gerd Merkle (CSU) sieht die Planung neuer Straßenbahnlinien nicht als vielversprechendste Lösung, um eine zügige Mobilitätswende hinzubekommen. "Das ist nicht hilfreich, weil es zu lange dauert", so Merkle. Die Projekte seien komplex, gegen fast jeden Bau stehe eine Bürgerinitiative bereit. "Jeder will den Umweltverbund, aber nicht vor der eigenen Tür", so Merkle. Denkbar seien schnelle Verbesserungen mit Buslinien, die die sternförmigen Straßenbahn-Linienäste zwischen den Stadtteilen verbinden. Man werde auch die Hilfe von Bund und Land brauchen, wenn es um günstigere Tarife geht. "Die 59 Euro Ticketpreis, die gerade in der Diskussion als Nachfolger für das Neun-Euro-Ticket sind, werden innerhalb Augsburgs keinen Anreiz darstellen", so Merkle im Bauausschuss des Stadtrats. Hier sei man mit dem herkömmlichen Abo günstiger unterwegs, sofern man nicht Ausflüge mit dem Zug ins Umland machen wolle.
Stadtwerke Augsburg wünschen sich Beschleunigung des Nahverkehrs
Zuletzt machten auch die Stadtwerke deutlich, dass sie sich als zügige Verbesserung eine Beschleunigung wünschen. "Es gibt zu wenig Busspuren, wir haben Gleistrassen, die uns wieder abhandenkommen", klagte Stadtwerke-Chef Walter Casazza am Rande der Diskussion um den aktuellen Fahrermangel. Gemünzt war die Äußerung mit den Gleistrassen vermutlich auf die Hermanstraße, wo im Zuge des Radwegversuchs Autos auf der Sperrfläche der Straßenbahn fahren. "Gerade die Beschleunigung des Nahverkehrs wird auch eine größere Attraktivität bringen", so Casazza.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Endlich mal jemand, der versteht, dass die Straßenbahn kein Allheilmittel ist und nur dort ihre Vorteile ausspielen kann, wo ein breiter Verkehrskorridor zur Verfügung steht.
Zwei Fehlpanungen hat Augsburg hinter sich:
- Mit der Linie 6 hat sich die Situation für fast alle Verkehrsteilnehmer und Anwohner verschlechtert, das Projekt wurde damals gegen massiven Widerstand durchgepeitscht.
- Es zeichnet sich für mich schon jetzt ab, der Bahnhofstunnel ein Murks wird. Zum einen wegen der konfliktreichen, stark verkehrsbelasteten Westanbindung, zum anderen weil Busse den Tunnel nicht benutzen können. Der neue Busbahnhof wird in die hinterste Ecke des Bahnhofs verdrängt, wo die Fahrgäste einen möglichst langen Weg zu den Gleisen haben.
Wenn Busse den Tunnel nutzen sollten, müsste Augsburg schon Elektrobusse anschaffen, sonst würden die Fahrgäste im Abgas ersticken.