Fußgängerzone in der Maxstraße: Nicht alle Augsburger Händler sind Fans
Plus Drei Monate nach Einführung der testweisen Fußgängerzone in der Maximilianstraße ziehen Geschäftsleute Bilanz. Die Meinungen reichen von Enttäuschung bis Zustimmung.
Sein Geschäft, in dem es unter anderem besondere Spirituosen und Tabakwaren gibt, betreibt Ulrich Mayer in der Steingasse, die Teil der Fußgängerzone in Augsburgs Innenstadt ist. Zur Maximilianstraße, wo seit Mai das Stück zwischen Merkurbrunnen und Herkulesbrunnen ebenfalls als testweise Fußgängerzone ausgewiesen ist, sind es rund 300 Meter Fußweg. Aus Mayers Sicht fällt eine Zwischenbilanz nach drei Monaten Fußgängerzonen-Test enttäuschend aus. Zumindest aus wirtschaftlicher Sicht. Er beklagt einen Umsatzrückgang von zehn Prozent, von Kollegen höre er vergleichbare Erfahrungen. "Die Fußgängerzone in der Maxstraße hat bislang keine positiven Effekte gebracht", sagt Mayer, der sich in führender Position im Handelsverband engagiert. Es rumort unter Händlern, auch wenn es Befürworter gibt. Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle (CSU) sagt, man könne Ergebnisse erst zu einem späteren Zeitpunkt bewerten; die IHK sieht es ähnlich.
Lediglich Busse und Taxen sowie Autofahrer mit Ausnahmegenehmigungen dürfen außerhalb der Lieferzeiten in die Fußgängerzone. Der Ordnungsdienst kontrolliert. Die Stadt versuchte zuletzt, mit Aktionen den Straßenzug zu beleben. So wurde ein Kulturlet installiert. Es dient als kleine Bühne für Künstler. Sitzbänke sorgen für Aufenthaltsqualität. Mayer wertet das als eher verkrampfte Bemühungen. Der Handel profitiere von der neuen Fußgängerzone überhaupt nicht - im Gegenteil: "Gerade anfangs war es fatal." Mayer spricht von zehn Prozent Umsatzrückgang. Er verweist auf persönlichen Kontakt mit Kunden aus dem Umland, die früher öfters in sein Geschäft gekommen seien: "Diese Kunden fehlen jetzt." Laut Mayer trägt die Fußgängerzone dazu bei: "Es wird eine Autofeindlichkeit der Stadt Augsburg ins Umland signalisiert." So nehmen es zumindest laut Mayer einzelne Kunden wahr. Der Geschäftsmann, zugleich Vorsitzender des Handelsverbands in Augsburg, bestätigt, dass es sich um "teils emotionale Empfindungen und Einschätzungen" handeln könnte.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Was heisst hier Entzugserscheinungen wie in einem Kommentar bemerkt. Habe da kein Problem, in dem ich die Innenstadt meide wie der Teufel das Weihwasser. Für Behördengänge nutze ich die Öffis. Ansonsten hat mich die Innenstadt schon seit Langem nicht mehr gesehen. Mit Corona setzte die Entwöhnung ein und hält fortan an. Einkäufe und Restaurantbesuche finden anderswo statt. Damit ich den Innenstadtbewohnern doch einen nicht zu unterschätzenden Dienst; sie können gerne unter sich bleiben und die neuen Begegnungs- Ruhezonen und Rad/Fussgängerparadiese nutzen und geniessen.
>>Habe da kein Problem, in dem ich die Innenstadt meide wie der Teufel das Weihwasser.<<
Der Häufigkeit nach zu schließen, mit der Sie das ständig betonen, ganz offensichtlich doch...
Bin gespannt, wie sich die Tempo 30 Zone in der Karlstrasse, Leonhardsberg und Pilgerhausstrasse auswirkt - ich fürchte Schlimmes. Dem auswärtigen Besucher und auch dem Augsburger wird hier nichts Positives in Sachen Erreichbarkeit der Innenstadt vermittelt.
Und das ist für die Geschäfte in der Innenstadt extrem überlebenswichtig.
Das ewige Kreisen im Auto, bis man einen Parkplatz gefunden hat, fällt nun weg. Menschen mit Hang zum Roulettespiel werden das vermissen. Falls Entzugserscheinungen auftreten, biete ich die Bahnhofstraße an. Unten und oben ist sie zur "Verkehrsberuhigung" verstöpselt, fahren sie also über die Seitenstraßen ein und dann kreisen und kreisen Sie, noch dazu in herrlichen Schlangenlinien, um den Bussen der Linie 22, den Ersatzbussen der Linie 1 und den AVV-Regionalbussen auszuweichen. Ihr Adrenalinspiegel wird sich in ungeahnte Höhen emporschwingen.
Die Realität zeigt sich, nur will man scheinbar mehrheitlich diese nicht sehen. Von Ignoranz bis "sehen wir mal" ist alles vertreten, nur die Praxis steht alleine.
Also der Mayer in der Steingasse hat 10% weniger Umsatz wegen der 300m mehr Fußgängerzone in der Maxstr.. Echt jetzt? Das ist doch nicht sein Ernst. Der Rehm war schon immer dagegen, hat zwar keine Umsatzeinbußen aber Angst vor dem kommenden Oktober. Seine Tochter (welch Wunder) bläst ins selbe Horn und vermisst die Gäste, die bei schlechtem Wetter zum Eisessen mit dem Auto kommen (come on!). Übrigens die einzige Gastronomie, die die Fußgängerzone nicht gut findet.
Mit solchen Leuten ist kein Staat zu machen. Die fehlenden Poser sind dermaßen wohltuend, die Atmosphäre der Straße offener, großstädtischer und einfach sympathischer. Mir gefällt.
Drive In - Möglichkeit für eine Eisdiele !!!