Retter, Helfer – Opfer: Klinik-Personal erlebt mehr Gewalt und Aggression
Plus In Augsburger Kliniken ist Gewalt inzwischen Alltag. Besonders Notaufnahmen sind betroffen, manche Fälle sind gravierend. Wie Situationen eskalieren – und warum.
Ein älterer Mann kommt in die Notaufnahme des Uniklinikums Augsburg (UKA), sein Bein ist gebrochen. Er ist aufgewühlt und verwirrt, weiß nicht, warum er dort ist. Aufstehen soll er wegen seiner Verletzung auf keinen Fall, will genau das aber tun. Also versucht das Personal, ihn zu beruhigen, ihm klarzumachen, warum er liegen bleiben muss. Der Mann reagiert – mit Tritten. "So etwas passiert hier quasi jeden Tag", sagt eine UKA-Mitarbeiterin, fast routiniert. Fälle wie der geschilderte seien "vergleichsweise eher harmlos". Es gebe auch solche, die für das Personal traumatisch seien. "Und die machen einen total fertig."
Krankenhäuser sind Orte der Heilung, teilweise aber auch der Gewalt und Aggression. Überdeutlich machte dies vor Kurzem ein Fall in Berlin, wo Angehörige eines Patienten zwei Klinik-Mitarbeiter niederschlugen, dokumentiert von einer Kamera. In Augsburg registriert die Polizei jedes Jahr zwischen 110 und 140 Straftaten in Kliniken, die Zahl schwankte in den vergangenen fünf Jahren leicht. Den größten – und leicht steigenden – Anteil machten dabei "Aggressionsdelikte" aus: In bis zu 20 Prozent dieser Fälle geht es um Körperverletzung, aber auch Beleidigung (bis zu 15 Prozent), Bedrohung (bis zu neun Prozent), Widerstand gegen Polizeibeamte (oberer einstelliger Prozentbereich), Nötigung oder Sachbeschädigung spielen dabei eine Rolle. Auch gegenüber Polizei und Rettungsdienst sei eine Zunahme der Aggressionsdelikte festzustellen, teilt ein Polizeisprecher mit.
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