Stadt plant in Sommerferien wieder kostenlosen Freibadeintritt für Kinder
Das Angebot soll in Augsburg fortgesetzt werden. Doch mit mehr Jugendlichen gehen auch Reibereien einher – die Zahl der Polizeieinsätze vervielfachte sich 2023.
Die Stadt Augsburg will auch in den kommenden Sommerferien (26. Juli bis 9. September) die städtischen Freibäder für Kinder und Jugendliche gratis freigeben. Die Regelung war 2021 angesichts der Auswirkungen der Corona-Pandemie neu eingeführt worden. Nach wie vor sei eine steigende Nichtschwimmer-Quote bei Kindern festzustellen, begründet die Stadt ihre Überlegungen. Darum solle für die Altersgruppe der Unter-18-Jährigen ein Anreiz geschaffen werden, die Schwimmkenntnisse zu festigen oder mit dem Schwimmen anzufangen.
Gratis-Eintritt in Freibäder für Kinder und Jugendliche in Sommerferien
Die Stadt geht in diesem Zusammenhang von Mindereinnahmen von 82.000 Euro aus. Der Sportausschuss des Stadtrats soll kommende Woche eine Entscheidung treffen. Nicht betroffen ist das Haunstetter Naturfreibad, das von einem Verein betrieben wird. Zudem will die Stadt in dieser Saison die Freibäder fürs Schulschwimmen öffnen, um zusätzliche Kapazitäten zu schaffen. Aus Gründen der Planbarkeit gab es Schwimmunterricht bisher nur in den im Sommer geöffneten Hallenbädern am Plärrer (nur Schulen und Vereine) und im Spickel.
Ein Thema war in der vergangenen Freibadsaison auch die Sicherheitslage. Das Sport- und Bäderamt berichtete von einer Vervielfachung der Polizeieinsätze und sprach in einem Bericht zum Jahr 2023 von einer "anstrengenden Saison". Inzwischen sei auch täglich Sicherheitspersonal anwesend, während dies früher nur am Wochenende nötig war. Im vergangenen Jahr gab die Stadt 14.000 Euro für Sicherheitspersonal aus. Die Stadt vermutet, dass die gestiegene Zahl an Einsätzen damit zusammenhängt, dass aufgrund des Gratis-Eintritts auch deutlich mehr Jugendliche in den Bädern unterwegs sind.
Zahl der Polizeieinsätze in Augsburger Bädern ist gestiegen
Im Familienbad wurden 2023 um die 13.000 Freikarten ausgegeben, im Bärenkellerbad 11.000 und im Fribbe 5000. Wie aus einer Antwort des Sportreferats auf eine AfD-Anfrage hervorgeht, gab es im Jahr 2023 etwa 95 Polizeieinsätze in den Bädern, in den vergangenen zehn Jahren seien es schätzungsweise zehn bis 20 pro Saison gewesen. CSU-Stadtrat Peter Schwab sagte bei der Vorstellung der Zahlen im vergangenen Jahr, dass der Gratis-Eintritt nicht dazu führen dürfe, dass "Kinder, die Sport machen wollen, verdrängt werden von Chaoten, die dort hingehen, um ihre Zeit totzuschlagen". Von "Berliner Verhältnissen" sei man in Augsburg gleichwohl weit entfernt.
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