TV Augsburg kann in voller Halle historisches schaffen
In eigener Halle können die Basketballer des TV Augsburg in die erste Regionalliga aufsteigen und so für den größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte sorgen.
Schon jetzt blicken die Basketballer des TV Augsburg auf den größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte. Souverän hatten sie sich in dieser Spielzeit die Meisterschaft in der zweiten Regionalliga Mitte gesichert. Zehn von zwölf Spielen hatte die Mannschaft von Trainer Markus Mosig gewonnen, sechs Punkte betrug der Vorsprung auf den Tabellenzweiten aus Baunach. Doch jetzt wollen sie mehr. Der Höhepunkt steht an, die Mannschaft kann aus Vereinssicht historisches schaffen. In eigener Halle können die Augsburger in einem Dreierturnier am Samstag den Aufstieg in die erste Regionalliga schaffen, national die vierthöchste Klasse. "Das wird der größte Event, den wir je hatten", erzählt Mosig, zugleich auch Basketball-Abteilungsleiter. Die Vorfreude sei riesig. "Natürlich ist auch Anspannung dabei, weil an einem Tag über die ganze Saison entschieden wird."
Erst kurzfristig hatte der letzte der drei Teilnehmer festgestanden. Mit einem 75:66-Sieg im direkten Duell überholte der SB DJK Rosenheim noch die DJK SB München. Weiterer Aufstiegsanwärter neben Augsburg und Rosenheim ist der USC Leipzig, der sich mit zwölf Siegen in 14 Partien souverän wie der TVA den Titel in der Nord-Staffel sicherte. Sich auf den jeweiligen Gegner einzustellen, gestalte sich schwierig, meint Mosig. An Statistiken könne man sich abarbeiten, Videomaterial gebe es keines in der fünften Liga. Zumindest sind die Rosenheimer Spieler dem Trainer geläufig, in den vergangenen Jahren stand man sich des Öfteren gegenüber. Vordergründig beschäftigt sich Mosig allerdings mit seiner eigenen Mannschaft.
Topscorer Topalovic fällt verletzt aus
Den Dämpfer am Saisonende, als der TVA ein 53:72 im Derby gegen die BG Leitershofen/Stadtbergen kassiert hatte, haben Team und Trainer aufgearbeitet. Nach einer trainingsfreien Woche setzten sie sich zusammen, diskutierten, analysierten und schärften die Sinne. Zugleich traf Mosig personelle Entscheidungen und definierte klar, mit welchen 14 Spielern er den Aufstieg angehen wolle. "Das waren keine schönen Botschaften, aber sehr wichtige", betont der 30-Jährige.
Einen Ausfall muss der Trainer verkraften. Der jedoch tut richtig weh. Stjepan Topalovic, bester Scorer in dieser Saison, wird wegen eines Meniskusrisses und notwendiger Operation fehlen. Mosig: "Wir werden versuchen, Stjepan als Team zu ersetzen." Alle anderen Spieler werden sich in den letzten Tagen vor dem Turnier in Form bringen. Dreimal pro Woche sammelte Mosig zuletzt das Team um sich, am Dienstag hat Mosig nochmals verbal eingewirkt. "Wir haben inhaltlich ein paar Sachen verändert, nachdem wir in den Spielen zuvor nicht mehr ganz so gut gespielt haben."
Der TVA hat beim Turnier um den Aufstieg Heimspiel
Zwei der drei Mannschaften steigen auf. Das erste Spiel bestreitet der TVA gegen Rosenheim (13 Uhr). Mit Abstand folgt das Aufeinandertreffen mit Leipzig (20 Uhr). Konstellationen sind einige möglich. Ein Sieg könnte reichen, wenn ein Konkurrent beide Spiele gewinnt. Schon vor dem zweiten Spiel könnte der Aufstieg perfekt sein; andererseits birgt der Jeder-gegen-Jeden-Modus auch Risiken. Nach einer Niederlage gegen Rosenheim stünde der TVA gehörig unter Druck. Der Vorteil für Mosigs Mannschaft liegt im Spielort. Der TVA hatte sich um die Ausrichtung des Turniers beworben und den Zuschlag erhalten. Innerhalb weniger Stunden waren alle Karten vergeben. Je 25 Fans werden die Gästeteams unterstützen, 150 kommen aus Augsburg.
Sollten die Augsburger aufsteigen, soll sich an der grundlegenden Struktur der Abteilung nichts verändern. Im Austausch mit TVA-Geschäftsführerin Doris Panacek und Mitgliedern der Abteilung hatte Spartenleiter Mosig nach Lösungen gesucht. Wirtschaftliche Faktoren waren zu beachten, die Ausgaben werden auf jeden Fall steigen. Allein die Schiedsrichterkosten und die Meldegebühr wachsen um 6000 Euro an. Ferner waren organisatorische Dinge zu klären, wie etwa das Produzieren von Videoaufnahmen, das Scouting oder das Catering an Spieltagen.
Verzichten wird der TVA weiterhin auf bezahltes Personal. In der ersten Regionalliga gönnen sich Vereine mitunter bezahlte Ausnahmekönner, teils sogar aus Übersee, um sportliche Ziele zu erreichen. Mosig möchte diesen Weg nicht mitgehen. An der Grundhaltung, "die beste Hobbymannschaft in der Region" zu sein, soll sich nichts ändern. "Wir werden zu hundert Prozent keinen Spieler bezahlen", betont er wiederkehrend. Stattdessen setzt er darauf, dass der Anreiz einer höheren Spielklasse manchen Spieler aus der Region bewegen könnte, sich dem TVA anzuschließen.
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