Die Fugger bauten Augsburg als Medizin-Stadt mit auf
Plus Vor 500 Jahren wuchs das allgemeine Interesse an der Medizin. Augsburg war ein Zentrum ärztlicher Kunst - maßgeblich vorangetrieben durch die Fugger.
Wenn Jakob Fugger der Reiche in seiner Sozialsiedlung auch Krankenstationen einrichtet, so verfolgen sie denselben Zweck wie die Fuggerei insgesamt: Bedürftige Bürgerinnen und Bürger wieder in die Lage zu versetzen, dass sie geheilt, also arbeitsfähig ihren Lebensunterhalt aus eigener Kraft verdienen. So zog vor 500 Jahren eine völlig neue Mentalität als zuvor im Mittelalter in die Stadt ein. Schon ein, zwei Generationen zuvor hatte sich Augsburg als Stadt der Medizin und des medizinischen Wissens profiliert. Darüber handelt bis Samstag ein wissenschaftlicher Kongress. Sein Ergebnis ist ein gewichtiger, 500 Seiten starker Band mit 33 Aufsätzen, den Prof. Dietmar Schiersner, der wissenschaftliche Leiter des Fugger-Archivs in Dillingen, am Mittwochabend präsentierte.
Die Fugger beschäftigten hochqualifizierte Wundärzte
Die Fugger’schen Hospitäler begegneten der Not ihrer Zeit: der Franzosenkrankheit mit harten Geschwülsten und Beulen, offenen, eitrigen Wunden, verformten Knochen, verfaulten Gliedmaßen und unerträglichen Schmerzen sowie der Stein- und Bruchleiden. Im „Holz und Blatterhaus“ – davon gab es sogar drei in Augsburg – wurde ausgesprochen erfolgreich die Kur mit einem Sud aus Guajakholz aus Südamerika angewendet. Im „Schneidhaus“ beschäftigten die Fugger hoch qualifizierte Wundärzte wie die Stromayrs, um chirurgische Eingriffe in der Bauchhöhle vorzunehmen. Caspar Stromayr, Stadtmedikus in Lindau, verfasste dazu 1559 das damals beste Lehrbuch. 60 bis 90 Operationen wurden in den 1570/80er Jahren jährlich abgerechnet.
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