Aussage im Böllerwurf-Prozess bringt weiteren Angeklagten in U-Haft
Plus Am zweiten Tag im Prozess um den Böllerwurf beim Spiel des FC Augsburg sorgt ein Zeuge für Irritationen. Gegen einen Angeklagten wird daraufhin ein Haftbefehl erlassen.
Eigentlich sollte der zweite Verhandlungstag im Prozess um den Böllerwurf in der Augsburger WWK-Arena hauptsächlich fachliche Fragen zur Explosion und den medizinischen Folgen klären. Ein Sprengstoffexperte und ein Rechtsmediziner waren zur Einordnung der Geschehnisse geladen. Die meisten Augenzeugen sagten bereits am Vortag aus und berichteten von ihren teils schlimmen Erfahrungen im Stadion. Viele von ihnen erlitten Knalltraumata und Schocks, ein 14-jähriger Junge musste sich sogar wegen einer Fleischwunde behandeln lassen. Doch ein Zeuge, der mit den vier Angeklagten im Hoffenheimer Fan-Block war, sorgte am Dienstag im Landgericht Augsburg mit seiner Aussage für Irritationen. Seine Aussage führt zu einem Haftbefehl gegen einen der drei Angeklagten, die wegen Beihilfe vor Gericht stehen.
Noch am Tag zuvor hatte der Hauptangeklagte die Tat eingeräumt und jedes der Opfer persönlich um Entschuldigung gebeten. Er schilderte in einer Erklärung, wie er am 11. November 2023 beim Bundesligaspiel zwischen dem FC Augsburg und der TSG Hoffenheim (1:1) einen Böller aus dem Gästeblock in Richtung Spielfeld geworfen hatte. Dieser explodierte in der Nähe von Fans. Dabei wurden laut Anklage 14 Personen verletzt, darunter fünf Kinder. Seit dem Vorfall sitzt der 28-Jährige in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm die Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion sowie gefährliche Körperverletzung vor. Mit ihm sind drei weitere Hoffenheimer Fans im Alter von 28, 31 und 35 Jahren angeklagt. Ihnen droht eine Verurteilung wegen Beihilfe.
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