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Energie
21.03.2022

Äcker für Strom oder fürs Essen

Windkraftanlagen hinter einem Feld.
Foto: Roland Weihrauch/dpa/Symbolbild

Auf Feldern oder Äckern könnte Strom produziert, es könnten dort aber auch Nahrungsmittel angebaut werden. Nicht nur durch den Krieg in der Ukraine wird beides knapp. Was ist wichtiger? Oder geht vielleicht sogar beides zugleich?

Der Krieg in der Ukraine zwingt das Land nach Ansicht von Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) dazu, wichtige Agrarflächen zur Produktion von Nahrungsmitteln zu nutzen und für den Ökostrom auszuschließen. "Ich bin sehr für die erneuerbaren Energien, aber wir dürfen nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Krieges die Produktion von Nahrungsmitteln nicht aus den Augen verlieren", sagte Hauk der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Gute Ackerbaustandorte müssten unbedingt von einer Umnutzung ausgeschlossen werden. "Für diese Standorte werde ich kämpfen."

Im Gespräch mit den "Stuttgarter Nachrichten" (Montag) war der Minister zuvor sogar noch einen Schritt weiter gegangen: Durch den Krieg zeige sich, dass gut gefüllte Lebensmittelregale keine Selbstverständlichkeit seien. Und weiter: "Um die Ernährungssicherheit zu gewährleisten und den Anstieg der Lebensmittelpreise zu mildern, sollten wir den Einsatz von Ackerflächen für die Energieerzeugung deutlich reduzieren."

Mitte Februar und damit vor Kriegsausbruch hatten sich die von Grünen-Politikern geführten Ministerien für Wirtschaft und Klimaschutz, Umwelt und Agrar auf ein gemeinsames Eckpunktepapier geeinigt. Mit deutlich mehr Photovoltaik-Anlagen auf landwirtschaftlichen Flächen soll demnach der Ausbau der erneuerbaren Energien vorangetrieben werden. Experten befürchten aber, dass die Lebensmittelexporte aus der Ukraine und Russland durch den Krieg stark zurückgehen könnten. Beide Länder zusammen stehen für rund ein Drittel der Weizenproduktion für den Weltmarkt.

Hauks grüne Koalitionspartnerin aus dem benachbarten Umweltministerium, Thekla Walker, warnte vor Schnellschüssen und "kurzfristigem Aktionismus". "Warum Landwirtschaftsminister Peter Hauk Freiflächen-PV eindämmen und damit Abstriche bei Energieversorgung und Klimaschutz machen will, erschließt sich mir nicht", sagte sie der dpa. "Beides muss sein, beides ist möglich." Bei der Planung von Solaranlagen müssten die Belange der Landwirtschaft berücksichtigt und überwiegend Flächen belegt werden, die für die Produktion weniger bedeutend seien.

Walker betonte zudem, die Flächen für die Photovoltaik ständen in keinem Verhältnis zu den Lebensmittelverlusten. Nach Schätzungen entspreche etwa die Menge an verschwendetem Weizen allein in der Europäischen Union in etwa der Hälfte der Weizenexporte der Ukraine. Auch eine gesündere Ernährung mit weniger tierischen Erzeugnissen helfe ebenfalls, die für Tierfutter benötigte Getreidemenge zu verringern.

Einig sind sich Hauk und auch Walker unter anderem darin, dass es noch viel ungenutztes Potenzial gibt - zum Beispiel bei der gemeinsamen Nutzung von Flächen für Strom und Nahrung. "Wir brauchen diese hybriden Form und wir brauchen sie stärker als bislang", sagte Hauk. Besondere Möglichkeiten gebe es beim Obst- und Beerenanbau. Ausbauen könne man aber auch beim Biogas aus Reststoffen, bevor man landwirtschaftliche Flächen nutze. "Da gibt es ein Riesenzuwachspotenzial."

Das Umweltministerium verweist auf die Vorteile bei einer kombinierten Nutzung der Fläche. Zum Schutz vor Regen, Hagel oder Sonne würden Kulturen zum Beispiel mit Folien oder Netzen bedeckt. "Im Idealfall kann eine Photovoltaikanlage diesen Schutz ersetzen oder zumindest kann die Aufständerung gemeinsam genutzt werden", heißt es in einer Antwort des Ressorts auf eine Anfrage der Landtags-FDP. Dadurch könnten sich auch Mikroklima und Wasserhaushalt verbessern, überdies gäbe es weniger Schädlinge.

Auch der baden-württembergische Landesbauernverband sieht Spielraum unter anderem in dieser sogenannten Agri-Photovoltaik und auch in anderen Bereichen: "Das eine geht und das andere nicht? Das ist mir zu kurz gesprungen", sagte Hauptgeschäftsführer Marco Eberle der dpa. Es sei wichtig, Prioritäten zu setzen. Sonnenenergie könne zum Beispiel auch auf Dächern, Konversionsflächen und an Straßenrändern oder an Lärmschutzwänden gesammelt werden. "Es gibt Stellschrauben, die wir nutzen sollten, bevor wir auch die Flächen der Landwirte zurückgreifen."

Für seine Aussagen muss der Agrarminister allerdings die deftige Kritik der Naturschützer aushalten. "Ich finde es unsäglich, wie von Teilen der Landwirtschaft der Krieg in der Ukraine instrumentalisiert wird, um in der Landwirtschaftspolitik die Rolle rückwärts zu vollziehen", sagte der Landesvorsitzende des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu), Johannes Enssle. "Wenn es jenen, die mehr Fläche für die Lebensmittelproduktion fordern, wirklich um Flächeneffizienz und Ernährungssicherheit ginge, müssten sie jetzt den Ersatz von Biogasanlagen durch Solaranlagen und mehr Gemüse statt Fleisch auf dem Teller propagieren."

Denn auf 60 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland würden Futtermittel für die Fleischproduktion angebaut, auf weiteren rund zehn Prozent Biokraftstoffe, rechnete Enssle vor. "Beides - sowohl die Futtermittelproduktion als auch die Herstellung von Biokraftstoffen - sind extrem ineffizient."

Das sieht der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ähnlich. Sehr viel Fläche werde nicht für die direkte menschliche Ernährung verwendet, sondern diene dem Anbau von Futtermitteln, sagte die Landesvorsitzende Sylvia Pilarsky-Grosch. "Wenn wir endlich dazu kommen, weniger Fleisch produzieren zu wollen und mehr direkte Lebensmittel, gibt es den von Bauernverbänden und Minister Hauk aufgemachten Konflikt nicht", sagte die BUND-Chefin. "Aber das hören wir leider aus dem Landwirtschaftsbereich nie."

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