![](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/modal-user-780w.jpg)
Steigende Zinsen, teures Material: War Bauen früher wirklich einfacher?
![Gerade auf dem Land entscheiden sich viele für das Leben im Einfamilienhaus. Gerade auf dem Land entscheiden sich viele für das Leben im Einfamilienhaus.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Plus Baukosten steigen, Grundpreise ebenfalls. Da liegt die Frage nahe: War früher nicht alles besser, wenn es um die Erfüllung des Traums vom Eigenheim geht?
![Steigende Zinsen, teures Material: War Bauen früher wirklich einfacher?](https://www.augsburger-allgemeine.de/img/bilder/crop61645556/5593053224-cv1_1-w40-owebp/Dominik-Bunk?t=.jpg)
Junge Menschen machen in sozialen Medien zynische Witze darüber, was sich ihre Eltern zum erreichten 30. Lebensjahr leisten konnten – und wo sie sich selbst sehen. Auf der Seite der Eltern steht etwa ein Haus samt Familie, auf der anderen sie selbst, deren Lohn gerade für die Miete reichen werde. Sind diese Witze übertrieben? Mehr als 600.000 Euro zahlen die Deutschen Ende 2022 im Schnitt für ein Haus. Für den Finanzierungsvermittler Interhyp ein Höchststand. Und vor allem für junge Menschen eine immens hohe Summe. Ein großer Teil der Bevölkerung, besonders in ländlichen Gebieten, lebt heute im Eigenheim, das oft noch vor der Jahrtausendwende gebaut oder gekauft wurde. Und das, obwohl die Zinsen damals, als zahlreiche Neubaugebiete entstanden sind, viel höher waren. Wie konnten sich Familien früher also Häuser leisten, wo es für junge Menschen heute fast utopisch wirkt?
Was die Preise auch um Augsburg in die Höhe treibt
Die Grundstückspreise steigen seit Jahren rasant. Zahlte man in Bayern 1996 für den Quadratmeter baureifen Grund noch umgerechnet 107 Euro, waren es laut dem Landesamt für Statistik im Jahr 2020 rund 350 Euro.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.
Während der jüngere Teil der Bevölkerung der Regierung vorwirft, nichts gegen den Klimawandel zu unternehmen, beklagen sich die gleichen Bevölkerungsteile, daß der Erwerb eines Eigenheimes unerschwinglich sei. Nun, Klimaschutzverordnung und die daraus entstehenden Kosten für die Wandstärken, die Wärmedämmung und notwendige Entlüftung etc., steigende soziale Abgaben (wie war das doch gleich mal mit der beitragsfreien Rente mit 63, der Mütter Rente, der Kindergrundsicherung etc. etc. ) bis jetzt hin zur neuen Heizungsschutzverordnung treiben die Kosten in die Höhe und die immer bessere Anbindung des Münchner Umlands durch den ÖPNV treiben auch die Grundstückspreise automatisch nach oben, dort wo ein S-Bahn Anschluß in erreichbare Nähe rückt. Aber der Ausbau des ÖPNV ist doch sogar eines der erklärten Ziele der Klimakleber ? Na also, daher: Leute bitte mal fair bleiben und akzeptieren, daß der Kampf gegen den Klimawandel sowie die üppigen Segnungen des Sozialstaats eben nicht zum Nulltarif zu haben sind und vielleicht ein paar EInschränkungen nach sich ziehen.
Als wir unser erstes Reihenhaus im Umland von München 1986 gekauft haben, lagen die Zinsen ca. bei 6%, kalkuliert war eine Rückzahlungsdauer des Kredits von ca 30 Jahren. Die Stadtsparkasse München verlangte 20% Eigenkapital auf die gesamten Kosten, also Kaufpreis plus Nebenkosten, das alleine war ein Betrag von ca. 80.000 DM, also nur stemmbar mit Plünderung sämtlicher Ersparnisse und einem Zuschuß der Eltern. Das Haus selbst war innen stak renovierungsbedürftig, ich hatte den kompletten Jahresurlaub für die Grundrenovierung bis zum EInzug angesetzt, Eigenleistung versteht sich, lediglich der komplette neue Teppichboden wurde von einer Fachfirma verlegt. Die ersten 5 Jahre nach dem Erwerb verzichteten wir auf jegliche Urlaube und ich habe jeden Pfennig an Ausgaben mit den damals neu aufgekommenen PC und dem Programm Lotus 123 dokumentiert, um die monatlichen Kosten zu kontrollieren. Nach 5 Jahren war dann ein Bausparvertrag zuteilungsreif und die Zinsen sanken auf 4% , die erste Entlastung bei den monatlichen Zahlungen. Nach 10 Jahren konnten wir dank beruflichen Weiterkommens den ersten Kredit zurückzahlen. Das Gejammer heutzutage über die angeblich ach so großen Schwierigkeiten von Jungen Familien ein Eigenheim zu finanzieren resultiert wohl aus der Weigerung, auch mal 5 oder 10 Jahre auf ein paar liebgewordene Dinge zu verzichten, genauso wie offenbar alle Entfernungen vom neuen Heim zum Arbeitsplatz mit mehr wie 30 Minuten Dauer als vollkommen unzumutbar angesehen werden.
Die heutigen Preise für Immobilien sind für Normalbürger (keine Studierten) bei den jetztigen Zinsen und Preisen nicht mehr bezahlbar. Ich kann das beurteilen, da ich seit über 38 Jahren Bauanträge herstelle. Bei der fast 10-jährigen 0,0 Zinsphase vom EZB die sowieso viel zu lang war, gab es Hypotekendarlehen von 0,3 - 0,5 % auf 10 - 15 Jahren Festschreibung. Da haben viele Bauunternehmer und das ist meine persöhnliche Meinung sich gedacjt der Bauherr kann sich bei denen niedrigen Zinsen 200.00 - 250.00 € mehr schulden locker leisten. Und das war auch so. Aber heute geht das eben nicht mehr. Allein die letzten ca. 8 Jahe sind die Preise um 40 - 50 % gestiegen. So eine Gehaltssteigerung haben die wenigsten! Heute können nur noch die die etwas Erben bauen. Der Neubau für Einfamilienhausbau wird bis ende des Jahres bis auf 80% zurückgehen. Es wird warscheinlich nur An- und Umbauten gemacht an bestehenden Häuser. Genau dies habe ich dieses Jahr an Aufträgen, seit Januar kein Neubau mehr.
Bauen war natürlich auch früher manchmal einfacher und manchmal schwieriger. Die Leute haben sich eben zuletzt daran gewöhnt, dass man ihnen das Geld ohne große Sicherheiten fast umsonst hinterherwirft. Als meine Eltern in den 70er Jahren bauten, lag das Zinsniveau bei 9 bis 10 Prozent und der Eigentumserwerb war mit großen persönlichen Einschränkungen verbunden. Heute wollen die Leute alles gleichzeitig und auf nichts verzichten.
So ist es Herr Wolfgang L. Deshalb macht es alles so schwierig, denn Veränderungen waren schon in der Vorgängerregierung Sehr dringend Notwendig, aber nochmal, nur auf die Ampel los gehen und selbst viele Fehler begangen ist nicht Ziehführend. Die Zukunft wurde auch von einem Herrn Altmeier verschlafen und ausgesessen für die Industrie Glück gehabt mit Öl und Gas aus Russland. Sah man auch bei der Gasspeicher Füllung, die deutlich zu niedrig war wurde eben auch vernachlässigt. Was die Ampelkoalition aus zu baden hatte. Herr Putin hat sich in keiner Weise an Verträge gehalten im Gegenteil uns den Gashahn zugedreht nach dem Angriff auf die Ukraine und das ist der Hauptgrund, dass die damalige alte Regierung einfach nicht die Erneuerbare Energien deutlich mehr gefördert hat. Leider uns in eine so Unabhängigkeit gebracht haben und das Thema Corona sehr zögerlich und nicht toll aufgearbeitet. Ich bin nach wie vor der Meinung das die Grünen eine Zukunftspolitik machen, auch wenn nicht alles rund läuft zur Zeit und einige Leute noch immer nicht begriffen haben, dass der Klimawandel uns schon eingeholt hat. Wir in Deutschland haben noch etwas Glück, fragt sich nur wie lange noch. Das zur Zeit alles teuer wurde liegt nicht nur an den Grünen in der Regierung. Die zwar noch einiges lernen müssen, aber auf dem richtigen Weg sind. Die AFD im Rückwärtsgang kann nicht die Zukunft Deutschland sein. Ihren Kommentar Frau REICHENAUER finde ich gut und überzeugt mich voll und ganz.
Als ich meine Eigentumswohnung Ende der 1980er Jahre gekauft habe, waren auch 8 bis 10 % Zinsen ziemlich normal. Und ich musste auch für ein paar Jahre jeden Pfennig umdrehen – angesichts der heutigen Mietpreise muss ich sagen: Die Geduld hat sich rentiert, auch wenn mir damals nicht immer zum Lachen war. Aber damals waren Urlaub und großes Auto einfach nicht drin.
Ich habe Anfang der 90er auch über 8 Prozent bezahlt. Heute wohne ich lieber zur Miete. Da bin ich flexibel, muss mich um nichts kümmern und kann über mein Kapital frei verfügen.
Natürlich ist vieles teurer geworden und die Bürokratie ist mehr geworden. Aber ganz einfach war der Bau eines Eigenheims auch früher nicht. Man hat sich besser vorbereitet – mit dem Ansparen eines Bausparvertrags beispielsweise. Und man ist nicht gleich mit einem luxuriösen Einfamilienhaus eingestiegen, man hat kleiner angefangen – beispielseise einer Eigentumswohnung. Und man war bereit, über einen längeren Zeitraum sehr sparsam zu leben, um sich den Traum vom Haus oder der Eigentumswohnung leisten zu können.
Die Bürokratie ist mehr geworden, das ist richtig. Früher konnte man mehr Eigenleistung einbringen, ich weiß noch, dass viele Leute sehr schwer mitgearbeitet haben beim Bau ihres Häuschens. Viele Bauvorschriften haben dem einen Riegel vorgeschoben.
Vielleicht muss man sich auch heute wieder überlegen, wo man Prioritäten setzt – Haus, Auto, Urlaub, teuere Hobbys? Alles auf einmal ist eben schwer zu realisieren.