Der Weg in die Zukunft dürfte für die evangelische Landeskirche von Jahr zu Jahr schwieriger werden. Umso wichtiger ist es, dass Kirchenleitung und -mitglieder zusammenbleiben.
Nach der Wahl von Heinrich Bedford-Strohm zum neuen Landesbischof im Jahr 2011 konnte man lesen, die evangelische Kirche in Bayern sei „bedächtig“. Langsam und schwerfällig also. Davon kann keine Rede mehr sein. Entschlossen und auf sämtlichen Ebenen stellt sie sich heute einer krisenhaften innerkirchlichen Gegenwart, um eine Zukunft haben zu können. Bedächtig geht sie dabei durchaus vor, im Sinne von „wohlüberlegt“.
Bereits seit 2016 läuft ein „Profil und Konzentration“ genannter Prozess: Es gilt, das eigene Profil zu schärfen und sich aufs Wesentliche zu konzentrieren. Das verlangt allen einiges ab. Nicht zuletzt, wenn es um den Verkauf kirchlicher Immobilien geht. Dass in Kirchenkreisen häufig das Wort „Abwicklung“ zu hören ist, verwundert da nicht.
Die neue Spitzenkraft muss eine Persönlichkeit sein, die stärker noch nach innen wirkt
Zuversichtlich darf dagegen stimmen, dass die Landeskirche den unumgänglichen Wandel aktiv zu gestalten versucht und, so scheint es bislang, dabei nicht in eine Schreckstarre verfällt. Ein neuer Landesbischof, eine neue Landesbischöfin muss kein Superman, keine Superwoman sein. Es muss gleichwohl eine Persönlichkeit sein, die mit kraftvoller Stimme nach außen und künftig stärker noch nach innen wirkt.
Denn der Weg in die Zukunft dürfte von Jahr zu Jahr schwieriger werden – begleitet von Rekordaustrittszahlen oder einer zunehmenden Gleichgültigkeit, die nicht nur der evangelischen Kirche entgegenschlägt. Vor allem wird die neue Landesbischöfin, der neue Landesbischof darauf achten müssen, dass Kirchenleitung und -mitglieder auf dem Weg zusammenbleiben. Was passieren kann, wenn dies nicht gelingt, zeigt in diesen Tagen das Beispiel katholische Kirche.
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