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Katholische Kirche
15.10.2022

Appell an Benedikt XVI.: "Stellen Sie sich dem weltlichen Gericht"

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. war von 1977 bis 1982 Erzbischof von München und Freising. Konkrete Vertuschungsversuche im Missbrauchsskandal weist er von sich. (Archivbild)
Foto: Sven Hoppe/dpa-Pool, dpa

Jahrzehntelang vertuschte die katholische Kirche Missbrauchstaten, schützte so auch die Täter. In der Aufklärung um die Missbrauchsfälle in München und Freising erfolgt ein eindringlicher Appell an den emeritierten Papst.

Nur wer aktiv mitarbeitet, kann Ungerechtigkeiten und Straftaten aufklären. Das gilt auch für Religionen, wie zuletzt wieder für die katholische Kirche. Seit einiger Zeit sieht sich die Glaubensgemeinschaft innerhalb des katholischen Missbrauchsskandal einer Reihe von Vorwürfen entgegen. Nach der Klage eines Missbrauchsbetroffenen gegen Benedikt XVI. und weitere kirchliche Würdenträger richtet die oberbayerische Garchinger Initiative "Sauerteig" nun einen eindringlichen Appell an den emeritierten Papst aus Bayern.

Die Initiative fordert den emeritierten Papst Benedikt XVI. zu einer Mitarbeit an der gerichtlichen Aufarbeitung der Fälle auf. Ähnliche Forderungen äußerten Betroffene schon zuvor. "Sehr geehrter Papst em. Benedikt, bitte stellen Sie sich dem weltlichen Gericht", steht in einem Brief, den die Initiative nach Angaben ihrer Sprecherin Rosi Mittermeier am Samstag an den früheren Kardinal Joseph Ratzinger nach Rom geschickt hat. Darin heißt es weiter "Nach unserem Verständnis setzt Vergebung tatkräftige Reue voraus und mündet in konkretes Bemühen um Wiedergutmachung für die Betroffenen."

Emeritierte Papst wurde in Vorverfahren um Stellungnahme zu verurteiltem Priester Peter H. gebeten

Hauptforderung ist, dass sich der emeritierte Papst der Verantwortung stellt und sich bei den Betroffenen persönlich entschuldigt. Durch seine Aussagen habe sich Benedikt XVI. lächerlich gemacht und den katholischen Klerus in seiner Glaubwürdigkeit massiven Schaden zugefügt. Weiter heißt es in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt: "Ihre vorbehaltlose Mitwirkung bei einer gerichtlichen Klärung wäre ein bedeutender Schritt, der für alle Kirchenverantwortlichen als Vorbild gelten würde."

Schwere Missbrauchsvorwürfe und Täter, die mehrfach versetzt wurden: Die mangelnde Bereitschaft zur Aufklärung schadet dem Ansehen der katholischen Kirche in ihrer Gesamtheit.
Foto: Verena Mörzl

Die Initiative unterstützt einen Mann, der nach eigenen Angaben von dem verurteilten Wiederholungstäter Priester Peter H. missbraucht wurde. Peter H. war in Garching an der Alz mehr als zwanzig Jahre trotz seiner Pädophilie als kirchlicher Amtsinhaber tätig - wohlgemerkt mit Kenntnis höchster kirchlicher Kreise. Die Initiative "Sauerteig" kämpft dafür, Pfarrgemeinden nicht im Stich zu lassen, wenn Missbrauchsfälle aufgedeckt werden oder auftreten. Der betroffene Mann hatte im Sommer am Landgericht Traunstein eine Zivilklage, eine sogenannte Feststellungsklage, erhoben. Das Gericht hat inzwischen ein Vorverfahren eingeleitet. In diesem Vorverfahren wurde unter anderem der emeritierte Papst um eine Stellungnahme gebeten. Auch wenn der Prozess strafrechtlich zwar keine Bedeutung mehr hat, steht doch die große Frage der Schuld im Raum.

Der Fall H. sorgte im Gutachten über Missbrauchsfälle im Erzbistum München und Freising für das größte Aufsehen. Das Gutachten wurde im Januar dieses Jahres veröffentlicht - mit großer Wirkung und Entsetzen in der Bevölkerung. Besonders bestürzend ist das Vorgehen innerhalb des Erzbistums, nachdem pädophile Handlungen schon bekannt waren: Der verurteilte Missbrauchstäter war mehrfach versetzt und wiederholt rückfällig geworden. Unter anderem war er auch in Garching tätig. Missbrauchstaten wurden so wissentlich über Jahrzehnte vertuscht.

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Auch Papst Benedikt, der von 1977 bis 1982 Erzbischof von München und Freising war, geriet in der Sache in Bedrängnis. Laut dem Gutachten geht es um eine Sitzung, die sich mit dem Priester H. beschäftigt hat und in der der emeritierte Papst anwesend war. Der Ex-Pontifex bestritt aber, von dessen Straftaten gewusst zu haben. In einem Brief bat er zwar die Opfer sexuellen Missbrauchs um Entschuldigung, aber weitere Schritte erfolgten nicht. Konkrete Vertuschungsvorwürfe gegen sich wies er zudem entscheidend zurück.

Die Klage hat ein größeres Ausmaß als weitläufig angenommen: Sie richtet sich nicht nur gegen Ratzinger, sondern auch gegen dessen Nachfolger im Amt des Erzbischofs von München und Freising, Kardinal Friedrich Wetter, gegen das Erzbistum allgemein und auch gegen Priester H. Nach Angaben der "Sauerteig"-Initiative, die auch die Kosten für die Klageeinreichung übernommen hat, läuft die Frist für eine Stellungnahme Ratzingers nächste Woche ab. Viel Zeit für Zeichen des Schuldeingeständnisses und der Aufarbeitung bleibt also nicht mehr. "Mit unserem Brief bitten wir Sie heute eindringlich, an der gerichtlichen Aufarbeitung durch das Landgericht Traunstein konstruktiv mitzuwirken", heißt es in dem Schreiben der Initiative. Auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zu der geforderten Stellungnahme reagierte Ratzingers Privatsekretär Georg Gänswein im September nicht. De große Frage der Schuld bleibt also weiter im Raum.

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