Alle Spuren führen zum Archaeopteryx
Ausgerechnet am Fronleichnamstag, als sich ganz Eichstätt auf die Prozession konzentriert, wird in einem Steinbruch ein türkischer Arbeiter verschüttet. Schnell ist klar: Das war kein Unfall. Und es hat irgendetwas mit den Fossilien zu tun, die regelmäßig in den Steinbrüchen im Altmühltal gefunden und auf oft dunklen Wegen verschachert werden. Mike Morgenstern von der Kripo Ingolstadt, der aus Nürnberg zugezogene Kommissar in Cowboystiefeln, ermittelt. Zusammen mit seinem Kollegen Peter Hecht, genannt "Spargel", der aus Schrobenhausen stammt.
Ihre Nachforschungen führen die beiden bodenständigen Kriminaler in Kebab-Läden und Naturkundemuseen, zu plappernden Nachbarinnen, ins Priesterseminar und zu Steinunternehmen. Alle Spuren konzentrieren sich schließlich auf ein Stück Stein - den Urvogel Archaeopteryx, das berühmteste Fossil der Welt. Dann geschieht ein zweiter Mord.
Es ist eine spannende, witzige, kluge und fröhlich erzählte Geschichte, die der Autor Richard Auer mit seinem Erstling "Vogelwild" vorlegt. 1965 in Wolferstadt im Landkreis Donau-Ries geboren, lebt Auer mit seiner Frau und den drei Söhnen in Eichstätt und arbeitet als Lokalredakteur.
Beste Voraussetzungen, um einen Krimi, gespickt mit ganz viel Lokalkolorit, zu schreiben. Auer reiht sich mit seinem "Oberbayern-Krimi" in die fast unüberschaubare Zahl der in Mode gekommenen Regionalkrimi-Schreiber ein, die von ganz unterschiedlicher Qualität sind. Richard Auers liebenswerter Kommissar Morgenstern aber ist einer, von dem man durchaus mehr lesen möchte. Andrea Kümpfbeck
Richard Auer: Vogelwild. Oberbayern-Krimi. Emons Verlag 2009, 9,90 ¤.
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