Allgäu Airport: Ab sofort geht es von Memmingen nach Berlin und Hamburg

Montag 6.22 Uhr: Eine Propellermaschine mit 68 Sitzen hebt vom Allgäu Airport Memmingen ab. Das Ziel heißt Berlin. Dort landet die Maschine um 7.49 Uhr auf dem alten Flugplatz Schönefeld. Es ist der Erstflug der Fluggesellschaft Flytouropa für innerdeutsche Flüge von und nach Memmingen. Vor zwei Jahren hatten Airberlin und Ryanair ihre Verbindungen vom Allgäu Airport in deutsche Großstädte eingestellt. Jetzt sind Berlin und Hamburg wieder fast täglich von Memmingen aus per Luft zu erreichen.

Allgäu Airport vor allem für Geschäftsreisende attraktiv

Vor allem für Geschäftsreisende aus dem Allgäu, aus Oberschwaben, dem Ulmer und Augsburger Raum, dem benachbarten Oberbayern, aus Tirol und Vorarlberg seien die Tagesrandverbindungen ab Memmingen attraktiv, sagt Ralf Schmid, Geschäftsführer des Allgäu Airports. Die Parkplätze lägen direkt vor der Abfertigungshalle, das Einchecken erfolge in wenigen Minuten.

Den „Flugplatz der kurzen Wege“ schätzt zum Beispiel Thomas Bürkel, Geschäftsführer des Babynahrungsmittel-Herstellers Töpfer aus Dietmannsried (Oberallgäu). Gegenüber einer langen Anfahrt und einem Flug ab München spare er sich mehrere Stunden Zeit.

In Berlin werden die Erstflug-Gäste aus Memmingen mit kleinen Teddybären – dem Wappentier der Hauptstadt – empfangen. Bis zur Eröffnung des neuen Flughafens Berlin-Brandenburg im März 2013 landen die Flüge noch in Schönefeld. Von dort bringt ein Shuttlebus die Reisenden in etwa einer Stunde ins Zentrum. Der etwas zentraler gelegene Flugplatz Tegel wird vom Allgäu Airport aus nicht angeflogen.

Flugpreise seien zu hoch

Einen Teddybär bekommt auch der fünfjährige Klausi, der mit seiner Mutter Sigrid Dieing um 8.30 Uhr nach Memmingen fliegt. Die beiden besuchen Oma und Opa in Leutkirch. Früher sei sie öfter von Berlin nach Memmingen geflogen, sagt die junge Mutter, weil es zunächst mit Tuifly und später mit Airberlin sehr günstig war. Jetzt freue sie sich zwar, dass es diese Verbindung wieder gibt. Allerdings sei diese für sie zu teuer: „Eine Strecke Minimum 111 Euro pro Person, also 444 Euro hin und zurück – das können wir uns nicht oft leisten.“

Vielleicht ändert sich das bald: Um das Angebot für Urlauber und Privatleute attraktiver zu machen, sei daran gedacht, Pauschalangebote für Städtereisen anzubieten, sagt Georg Eisenreich, Geschäftsführer der Touropa Touristik GmbH, die die neuen Strecken betreibt.