Flugzeugunglück: Die Ursache gibt der Polizei weiter Rätsel auf
Bei einem Flugzeugunglück im Allgäu starben am Mittwoch zwei Männer. Am Donnerstag wurden die Toten geborgen. In Duracher Fliegerkreisen herrscht Entsetzen.
Warum stießen die beiden Motorflugzeuge im Allgäu in der Luft zusammen? Die Ursache des Flugzeugunglücks mit zwei Toten am Mittwochnachmittag bei Sulzberg ist immer noch unklar. Die Kripo hat die Ermittlungen übernommen. Vier Sachverständige der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) haben einen Tag nach dem Flugzeugunglück die Maschinen unter die Lupe genommen. Doch bislang gibt es eine Ergebnisse. Die Polizei steht noch vor einem Rätsel.
Auswertung der Wracks wird bis nach Pfingsten dauern
Die Auswertung wird noch bis mindestens Mitte nächster Woche dauern, erklärte ein Polizeisprecher am Donnerstagabend. Neben der technischen Analyse wurden am Donnerstag auch der andere Pilot und seine Ehefrau vernommen. Zum Inhalt wollte das zuständige Polizeipräsidium Schwaben Südwest keine Angaben machen.
Kurz vor 17 Uhr waren gestern zwei Motorflugzeuge bei Sulzberg im Landkreis Oberallgäu zusammengestoßen. Während eine Maschine notlanden konnte, stürzte die Cessna 172 ab.
Flugzeugunglück: Leichen werden am Vormittag geborgen
Die zwei Männer, die in der Cessna saßen, kamen bei dem Unglück ums Leben. Bei den Opfern handelt es sich um einen 73 Jahre alten Piloten aus dem Oberallgäu und um einen 59 Jahre alten Touristen aus Ägypten, der auch eine Fluglizenz besaß. Die Leichen der beiden Männer blieben über Nacht in dem Flugzeugwrack auf der Wiese. Am Donnerstag wurden die Körper geborgen. "Man wollte keine Spuren verwischen und deshalb das Tageslicht abwarten", sagt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West gegenüber AZ-Online. Die Unfallstelle sei in der Nacht bewacht worden.
Teil der Tragfläche brach ab
Bei dem Zusammenprall der beiden Kleinflugzeuge war ein großer Teil der Tragfläche der Cessna 172 abgebrochen. Das Flugzeug mit den beiden Männern an Bord stürzte daraufhin ab. Es prallte auf eine Wiese, mehrere hundert Meter von der nächsten Bebauung entfernt im Bereich Sulzberg/ Sulzbrunn. Die abgebrochene Tragfläche kam mehrere hundert Meter entfernt auf der anderen Seite der Bundesstraße 309 zum Liegen. Im dazwischenliegenden Bereich stürzten kleinere Trümmer des Flugzeuges auf den Boden.
Ein Motorflugzeug kann notlanden
Das zweite Motorflugzeug vom Typ Katana konnte nach der Kollision in der Luft seinen Flug fortsetzen und in der Nähe von Sulzberg/Ottacker notlanden. Bei der Notlandung blieb der 51-jährige Pilot des Flugzeuges unverletzt, seine 47-jährige Ehefrau erlitt leichte Verletzungen. Während die Cessna vollständig zerstört wurde, erlitt die Katana primär im Motorbereich stärkere Schäden. Wie die Polizei berichtet, ist hier von einem wirtschaftlichen Totalschaden von bis zu 130.000 Euro auszugehen. Die Schadenshöhe bei der Cessna ist derzeit noch unbekannt.
Zwei Rettungshubschrauber sowie ein Polizeihubschrauber waren im Einsatz. Wegen den herumliegenden Trümmerteilen war für die Bahnstrecke Kempten - Pfronten bis um 19.15 Uhr Fahrt auf Sicht angeordnet. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zu dem Unfallhergang übernommen.
Cessna-Pilot galt als äußerst erfahren und umsichtig
Am Donnerstag begann die Forschung nach der Unglücksursache. Wie der Polizeisprecher berichtet, sind beide Motorflugzeuge auf dem Flugplatz in Durach gestartet. Wohin die Piloten wollten, ist bislang noch nicht bekannt. Nach der Bergung der Toten wurden die beiden Unglücksmaschinen in eine Halle zur Untersuchung gebracht. Das dauerte nach Angaben der Polizei fast den ganzen Tag.
In Duracher Fliegerkreisen löste das Unglück Entsetzen aus: Der Cessna-Pilot, ein Fluglehrer, galt als äußerst erfahren und umsichtig. Unerklärlich sei deshalb, wie es überhaupt zu der Kollision kommen konnte.
Die Polizei bittet Zeugen, die den Zusammenstoß beobachtet haben, sich bei der Kemptener Kriminalpolizei, unter der Telefonnummer (0831) 9909-0, zu melden. ina/bec/dvd
Die Diskussion ist geschlossen.