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Rudi R. erschoss 1975 einen Polizisten. 2011 soll er es wieder getan haben. Daher droht ihm die höchste Strafe, die das deutsche Recht kennt. Und seinem Bruder Raimund M.?
Kurz vor dem Schluss ist im Prozess gegen den mutmaßlichen Polizisten-Doppelmörder Rudi R. eine neue Nebenklägerin hinzugekommen: Es ist die ältere Schwester des ermordeten Polizeibeamten Mathias Vieth. Sie wird nicht mehr viele Gelegenheiten haben, aktiv an der Verhandlung mitzuwirken.
Ihr Auftreten ist eher symbolisch zu sehen. Vor allem im Hinblick auf einen möglichen zweiten Prozess gegen R.s älteren Bruder Raimund M., der im Hintergrund immer mitschwingt. Zu vieles ist der Vieth-Schwester zuletzt schiefgegangen am Augsburger Landgericht. Nun will sie persönlich mitverfolgen, wie die Justiz mit den mutmaßlichen Mördern ihres Bruders umgeht. Mit Walter Rubach hat sie denselben Anwalt wie Vieths Witwe Sandra.
Die Lage nach der Zweiteilung des Verfahrens könnte kaum unterschiedlicher sein: Der Prozess gegen Rudi R. steht kurz vor dem Abschluss. Ihm droht eine lebenslange Gefängnisstrafe mit besonderer Schwere der Schuld und möglicherweise Sicherungsverwahrung obendrauf. Das würde bedeuten, dass Rudi R. das Gefängnis wahrscheinlich nicht mehr als lebender Mann verlässt.
Die Indizienlage gegen R. ist erdrückend
Die Höchststrafe droht, weil R. eine schwerkriminelle Vergangenheit hat, deren Tiefpunkt die Ermordung des Augsburger Polizeiobermeisters Bernd-Dieter Kraus im Jahr 1975 war. Die Indizienlage gegen R., 58, darf sowohl im Hinblick auf den Mord an Mathias Vieth als auch bezüglich fünf Raubüberfällen als erdrückend gelten.
Zum inoffiziellen Abschluss der Beweisaufnahme gestern erstattete der Augsburger Landgerichtsarzt Richard Gruber sein psychiatrisches Gutachten über Rudi R. Gruber konnte dabei nur auf Unterlagen, Zeugenaussagen und den Eindruck aus dem Prozess zurückgreifen, einen persönlichen Kontakt verweigerte R.
Intellektuell nicht unbeschlagen, misstrauisch und verschlossen
Der Gutachter zeichnete das Bild eines intellektuell nicht unbeschlagenen, verschlossenen, misstrauischen Mannes, der schon in jungen Jahren eine Affinität zu Waffen und eine Tendenz zur Kriminalität zeigte. Körperliche Gebrechen hat R. im Gegensatz zu seinem parkinsonkranken Bruder Raimund M. nicht. Seine Statur ist kräftig, vor allem durch jahrzehntelanges Gewichtheben und Krafttraining.
Gruber sprach von einem „Hang zum Sarkasmus“ und „Bestrebungen, seine Umgebung zu dominieren“. Nach seiner Verurteilung wegen Polizistenmordes stand R. mit 39 Jahren vor einem kompletten Neuanfang. Doch anstatt seinen Lebensunterhalt mühsam mit ehrlicher Arbeit zu bestreiten, setzte Rudi R. mit einer „konsequenten Positionierung“ (Gruber) auf gewaltbereite Kriminalität. Bereits fünf Monate nach seiner Entlassung betrog er, indem er Waren umetikettierte.
Im Dezember 2002 klaute er in einem großen Supermarkt: Bräunungscreme, Boxershorts, Socken, Schnaps. Als ihn Detektive ertappten, sprühte R. ihnen Pfefferspray ins Gesicht und leistete erheblichen Widerstand. Zu jenem Zeitpunkt soll er laut Anklage bereits mindestens zwei bewaffnete Raubüberfälle auf eine Sicherheitsfirma und eine Bank begangen haben.
Die Beziehungen von R. hielten nie lange
Beziehungen zu Frauen hielten bei R. nie lange. Er ist laut Gutachter ein schwieriger Typ: Eine starke Eigenbezogenheit, nachhaltige negative Emotionen, sparsame Empathie kennzeichnen den Angeklagten.
Seine engste Bezugsperson war der ältere Bruder Raimund M., 60. Doch der sitzt seit dem 20. November 2013 nicht mehr im Gerichtssaal. Wegen seiner Parkinson-Erkrankung und 15 Monaten Isolationshaft soll er nach Ansicht des Neurologen und Psychiaters Ralph-Michael Schulte nicht mehr in der Lage sein, dem Prozess zu folgen. Eine Untersuchung im Uniklinikum Großhadern legte zuletzt allerdings ein anderes Ergebnis nahe.
Momentan scheint durchaus möglich, dass Ende Februar der Prozess gegen den zweiten mutmaßlichen Polizistenmörder von Neuem beginnt.
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