Brandstiftung: 21-Jähriger in Untersuchungshaft
Die Brandstiftung in der Neu-Ulmer Silcherstraße, bei der ein Dachstuhl völlig ausbrannte, ist geklärt. Nach Zeugenhinweisen nahm die Kriminalpolizei Neu-Ulm einen 21-Jährigen aus dem Raum Neu-Ulm fest. Möglicherweise ist er für einen weiteren Brand verantwortlich. Von Thomas Lützel
Von Thomas Lützel
Neu-Ulm. Die Brandstiftung in der Neu-Ulmer Silcherstraße, bei der in der Nacht zum Montag ein Dachstuhl völlig ausbrannte und 72 Bewohner vorübergehend evakuiert werden mussten, ist geklärt. Nach Zeugenhinweisen nahm die Kriminalpolizei Neu-Ulm am Mittwochnachmittag einen 21-Jährigen aus dem Raum Neu-Ulm fest, der die Tat gestern vor dem Haftrichter einräumte.
Der junge Mann sitzt nun in Untersuchungshaft. Über sein Motiv wurde gestern nichts bekannt, weitere Informationen will die Staatsanwaltschaft Memmingen am heutigen Freitag herausgeben.
Ermittlungen in alle Richtungen
Die weiteren Ermittlungen konzentrieren sich nun unter anderem auf die Frage, ob der 21-Jährige auch hinter dem Brand vor zwei Wochen in der Neu-Ulmer Kasernstraße steckt. "Es wird in alle Richtungen ermittelt", bestätigte gestern Polizeihauptkommissar Ernst Saumweber von der Einsatzzentrale der Polizeidirektion Krumbach. Wie berichtet, sehen die Beamten bei den beiden Bränden so viele Parallelen, dass bei den Fahndern der Kripo keiner mehr so recht an einen Zufall glauben mag. Vielmehr geht die Polizei davon aus, dass hinter beiden Fällen ein und derselbe Täter stecken könnte.
Und die Gemeinsamkeiten in beiden Fällen sind offenkundig: Beides Mal wurde das Feuer in der Nacht zum Montag gelegt, beides Mal handelte es sich um ein Mietshaus in der Stadtmitte, in beiden Gebäuden leben Menschen verschiedener Nationalitäten, beides Mal fanden sich keine Spuren von Brandbeschleunigern und beides Mal brach der Brand nach Mitternacht aus, in beiden Fällen haben die Spezialisten der Kripo und des Landeskriminalamtes keine Anhaltspunkte für eine technische Ursache gefunden und in beiden Fällen waren Menschen in akuter Gefahr. "Das sind schon auffällig viele Merkwürdigkeiten und viele Zufälle", sagte ein Ermittler der Neu-Ulmer Kripo, der schon in einem sehr frühen Stadium stutzig geworden ist, gegenüber unserer Zeitung.
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