Die Grünen reißen Witze, der CSU ist nicht zum Lachen
Während innerhalb der CSU der Druck auf das Führungstandem Huber und Beckstein wächst, sind bei den Grünen "Tandem-Sprüche" der Renner. Grünen-Fraktionschefin Margarete Bause lästerte am Dienstag über Huber und Beckstein.
Von Uli Bachmeier
München Während innerhalb der CSU der Druck auf das Führungstandem Huber und Beckstein wächst, sind bei den Grünen "Tandem-Sprüche" der Renner. Grünen-Fraktionschefin Margarete Bause lästerte gestern über Huber und Beckstein: "Das Einzige, was das Tandem noch gemeinsam hat, ist, dass sie gemeinsam in den Abgrund strampeln." Ihr Kollege Sepp Dürr stellte fest, dass das "Tandem hinten, wo der Huber sitzt, einen Platten nach dem anderen hat" und er fügte hinzu: "Das ist ja das Problem bei einem Tandem: Nie landet einer alleine im Graben."
Den Verantwortlichen in der CSU-Führung ist dagegen nicht zum Lachen zumute. Strategen im Parteivorstand sehen sich im Vorfeld der Landtagswahl "einer geschlossenen Front von Oppositionsparteien gegenüber", die zwar "keine echten Sachthemen" mehr hätten, aber dafür offenbar ein einziges, gemeinsames Ziel: "die CSU zu entmachten".
Aus der Bezirksvorstandssitzung der oberbayerischen CSU wird kolportiert, dass sich jetzt sogar der frühere Parteichef und Ministerpräsident Edmund Stoiber kritisch gegenüber seinen Nachfolgern Erwin Huber und Günther Beckstein geäußert habe. Er sei in Sorge über das Erscheinungsbild der CSU, weil zurzeit mehr Fragen und neue Probleme aufgeworfen würden, statt für Antworten und Klarheit zu sorgen, soll Stoiber gesagt haben. Eine Bestätigung für dieses Zitat war allerdings nicht zu erhalten.
Ministerpräsident Beckstein trat gestern erneut Berichten über einen angeblichen Streit mit Parteichef Huber entgegen. Dies seien "absolute Falschmeldungen". Nachdem die beiden Ende vergangener Woche mit unterschiedlichen Aussagen zur Krise der Bayerischen Landesbank zitiert worden waren, sagte Beckstein gestern: "Wir werden uns noch stärker darum bemühen, mit einer großen Übereinstimmung zu reden." Allerdings werde sich nichts daran ändern, dass es sich bei ihm und Huber um zwei Personen "mit unterschiedlichem Temperament" handle.
Von Parteichef Huber sind am Freitag, wenn sich der CSU-Vorstand zu einer zweitägigen Klausur in Wildbad Kreuth trifft, angeblich "deutliche Botschaften" zu erwarten. Er wolle, so heißt es aus seiner Umgebung, im Gefolge der Ablösung Stoibers seinen Parteifreunden vor allem eines klar machen: "Die Revolution ist vorbei, jetzt ist wieder Wahlkampf."
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