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500 Millionen Euro hat es sich BMW kosten lassen, Autofans zu beeindrucken. Sie sollen ab jetzt in der BMW-Welt den Mythos Auto hautnah erfahren. BMW ist der vorerst letzte deutsche Autobauer, der sich einen Tempel errichtet hat. Ein Streifzug durch die Autowelten.
München (AFP/AZ). Kühn schraubt sich die glitzernde Konstruktion wie ein in Glas und Stahl gebannter Tornadowirbel in den Münchener Himmel. 500 Millionen Euro hat es sich BMW kosten lassen, Kunden und Autofans zu beeindrucken. Im Schatten der Konzernzentrale sollen die Käufer in der BMW-Welt künftig nicht nur ihren Neuwagen abholen, sondern den Mythos Auto hautnah erfahren.
Um das zu erreichen, hat der bayerische Konzern nichts unversucht gelassen: Vom persönlichen Betreuer über das imagegetreue kulinarische Erlebnis bis zur Musik wird die Übergabe des neuen BMW akribisch in Szene gesetzt. 45.000 Kunden sollen nach dem Willen von BMW der Faszination jährlich erliegen, wenn sie über die freitragende Treppe zu ihren von Scheinwerfern filmreif ausgeleuchteten Wagen gelangen. Wem das nötige Kleingeld für einen neuen BMW fehlt, darf aber trotzdem kommen: Der Konzern rechnet mit jährlich 800.000 bis einer Million Autofans.
Tatsächlich ist BMW der vorerst letzte der großen deutschen Autobauer, der sich einen eigenen Tempel errichtet hat. Ein Streifzug durch die Pilgerstätten für Autofans.
Die BMW-Welt in München
Architektur: Der zukunftsweisende Doppelkegel ist der architektonisch-kommunikative Ursprung des Gebäudes. Architekt ist Wolf D. Prix vom österreichischen Büro Coop Himmelb(l)au. Das Gebäude besitzt kaum eine senkrechte Wand. Sämtliche Elemente sind schräg gestellt oder in sich verdreht. Trotz seiner enormen Größe scheint der Bau zu schweben. Die Konstruktion ruht auf elf Stützen. Die mehrfach geknickte, 10.000 Quadratmeter große Haut aus Glas und Stahl schimmert in unterschiedlichsten Farben.
Informationen: Mehr zur BMW-Welt im Internet unter www.bmw-welt.com oder telefonisch unter 01802/118822.
Die Mercedes-Benz-Welt in Stuttgart
Attraktionen: Bei Mercedes-Benz gibt es keine Erlebnisabholung. Seit Jahren schon setzen die Autobauer auf das Konzept Kundencenter. Dennoch gibt es eine Mercedes- Benz-Welt. Zu dieser gehören das Mercedes-Benz-Museum und das Mercedes-Benz-Center. Das Museum in Stuttgart-Untertürkheim ist als Familienmuseum angelegt. In den Schauräumen auf den verschiedenen Ebenen folgen die Besucher einer verschlungenen Zeitachse und können die Unternehmensgeschichte bestaunen. Hier ist Raum für die Mythen - die Geschichte der Silberpfeile - bis hin zur Abteilung Faszination Technik.
Für Kinder: Kinder erhalten im Museum einen kindgerecht programmierten Audio-Guide. Außerdem hat der Museums-Club für Schulklassen besondere Unterrichtsangebote.
Architektur: Entworfen wurde das Museumsgebäude vom Architekturbüro UN studio, das von Ben van Berkel & Caroline Bos aus Amsterdam geführt wird. Wie bei einem dreiblättrigen Kleeblatt beschreiben zwei sich endlos verschlingende Schlaufen die Form des Gebäudes. Aluminium und Glas lassen das Gebäude transparent erscheinen.
Informationen: Mehr zum Mercedes Benz Museum im Internet unter www.museum-mercedes-benz.com/museum oder unter der Telefonnummer 0711/17/ 30 000.
Attraktionen: Auch der Hersteller im Zeichen der vier verschränkten Ringe macht die Abholung eines Neuwagens zum Erlebnis. Das Forum wird durch das museum mobile ergänzt. Hier wird die Geschichte von Audi und den Vorgängermarken ab 1899 dokumentiert. Höhepunkt eines jeden Besuchs ist eine der verschiedenen Führungen durch die Audi-Produktion. Man kann per Bustour den Standort Ingolstadt erkunden oder sich etwa im Windkanal die Technik des geringsten Widerstandes erschließen.
Für Kinder: Auch für Kinder gibt es im Audi Forum ein eigenes Programm: die Kinderführung durch die Produktion, das interaktive Spielen der Audi-Geschichte im museum mobile, den Motorsport erleben. Ein zusätzliches Erlebnis: einen Audi TT aus der DTM-Serie bauen und sich in Zweierteams ein spannendes Rennen liefern. In der jeweils ersten vollen Woche eines Monats ist Kinderwoche.
Architektur: Das Forum soll im Wortsinne als Marktplatz verstanden werden. Vorgabe für die Architekten war es die vier Gebäude offen zu gestalten. Ein Beispiel: Das museum mobile ist vollverglast.
Informationen: Mehr zum Audi Forum im Internet unter www.audi.de/foren und per Telefon 0800/283/4444.
Porsche Museum in Stuttgart-Zuffenhausen (eröffnet demnächst)
Attraktionen: Das gesamte historische und zeitgenössische Wissen rund um das Thema Porsche wird der Öffentlichkeit auf 5.000 Quadratmetern gebündelt zugänglich gemacht. Im Mittelpunkt steht eine großzügige Ausstellungsfläche, die der Präsentation der Fahrzeugmodelle dient. Zudem wird der Gebäudekomplex über weitere Einheiten verfügen, die in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der Geschichte von Porsche stehen. So wird das historische Archiv der Porsche AG sowie eine Classic-Werkstatt im neuem Museum angesiedelt werden.
Architektur: Das Büro Delugan Meissl aus Wien entwirft das Porsche Museum. Der Museumsbau ist als dynamisch geformter Körper gestaltet. Er scheint losgelöst über dem Boden und dem Erdgeschossniveau zu schweben.
Die Diskussion ist geschlossen.