Günzburg hat einen "dicken Fisch" an der Angel
Die Kinder- und Familienregion Landkreis Günzburg könnte schon bald um eine Attraktion reicher sein. Ein privater Investor will nahe der A 8 und unweit vom Legoland Deutschland eine Familientherme mit Hotel verwirklichen. Von Georg Schalk
Von Georg Schalk
Günzburg. Die Kinder- und Familienregion Landkreis Günzburg könnte schon bald um eine Attraktion reicher sein. Ein privater Investor will nahe der A 8 und unweit vom Legoland Deutschland eine Familientherme mit Hotel verwirklichen. Die Pläne sind inzwischen so konkret, dass Oberbürgermeister Gerhard Jauernig am Dienstagabend eine Sondersitzung des Stadtrates einberufen hat. Darin ebnete das Gremium den Weg für das Großprojekt, indem es fast einstimmig beschloss, Baurecht zu schaffen.
Investor und Betreiber der geplanten Familientherme mit Hotel in Günzburg ist die Firma "G 1 Beratungs- und Einkaufsgesellschaft für Bäder GmbH" mit Sitz in Stein bei Nürnberg. Hinter dem mittelständischen Unternehmen steckt die Kristallbäder-Gruppe, die bereits zwölf Bäder in Deutschland und Österreich betreibt. Im Dezember eröffneten Geschäftsführer Peter Gooss und sein Mitgesellschafter Markus Steinhart das Sole-Felsen-Bad in Gmünd (Niederösterreich).
Ende des Jahres wollen sie ein Bad in Altenau (Niedersachsen) in Betrieb nehmen. Für das Günzburger Projekt plant Gooss mit einer Investitionssumme von 22 bis 25 Millionen Euro. Derzeit liefen Gespräche mit einer österreichischen Bank. Sie habe eine "klare Absichtserklärung" abgegeben, die Finanzierung zu übernehmen, sobald Baurecht besteht. "Aufgrund der günstige Verkehrslage und der Nähe zu Legoland glauben wir, dass wir hier Geld verdienen können", sagt der G 1-Geschäftsführer. Dabei seien nicht die bestehenden Bäder in der Umgebung die größte Konkurrenz, sondern Couch und Fernseher. Gooss: "Wir müssen eine Erlebnis- und Wellness-Welt schaffen, von der die Menschen fasziniert sind und sagen, hier gönne ich mir einen Tag oder einen Abend."
Für Jauernig ist das Vorhaben "ein dicker Fisch, den wir nicht mehr von der Angel lassen sollten". Es werte die Region auf, schaffe rund 80 Arbeitsplätze, binde Kaufkraft und biete gemeinsam mit dem Hotel ein Angebot, dass es bislang im Landkreis noch nicht gibt. Der Investor werde von der Kommune weder einen Investitionskosten-Zuschuss noch Geld für den laufenden Betrieb erhalten, betonte der OB.
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