Freie Fahrt für sieben Triebwagen
Der S-Bahn-ähnliche Ausbau der Zugverbindungen in der Region wird viel diskutiert; wann der regelmäßige Takt kommt, steht aber noch nicht fest. Ein S-Bahn-Gefühl vermittelt jetzt schon mal ein neuer Zugtyp, der seit Mitte Juni durch die Lande rauscht. Der Elektro-Triebwagen der Reihe ET 425 fährt auf den Linien nach Donauwörth, Günzburg und Mering. Was als Versuch gestartet wurde, soll doch Zukunft haben. Ab Dezember will die Bahn sieben der Züge rund um Augsburg einsetzen.
Er ist leiser, moderner und beschleunigt wie eine S-Bahn. Der ET 425 ist ein Triebwagen und unterscheidet sich von der in München fahrenden S-Bahn nur durch die Baureihe. Hersteller ist Siemens/Bombardier Transportations. 182 Sitzplätze in der zweiten und 24 Sitzplätze in der ersten Klasse bieten die Züge, die rund um Augsburg fahren. Im großen Mehrzweckraum stehen 30 Klappsitze und Platz für Fahrräder zur Verfügung. Der Eingang befindet sich fast auf Bahnsteighöhe, an beiden Enden des Zuges gibt es ausfahrbare Rampen für Rollstühle und Kinderwagen.
Mit 2350 Kilowatt Leistung schafft es der rote Flitzer auf 160 Stundenkilometer. Allerdings soll er zunächst mit gebremster Kraft nur 140 Kilometer in der Stunde machen. "Die volle Kraft können wir nur fahren, wenn die elektronische Steuerung funktioniert", erklärt Bahnsprecher Franz Lindemair. Dieses Kabel zwischen den Schienen, das Kontakt mit dem Zug aufnimmt und ihn leitet, sei nur auf den ICE-Trassen vorhanden.
Die neuen Züge beeindrucken mit rasanter Beschleunigung. Wenn die Züge bremsen, geben sie überschüssige Energie wieder in die Oberleitung zurück. Beides prädestiniert sie für Linien mit vielen Haltepunkten auf kurzer Strecke wie nach Meitingen und Dinkelscherben.
Der größte Unterschied: Die alten Waggons werden von Zügen gezogen, die zum Teil auch im nächsten Jahr im Einsatz bleiben. Während die Triebwagen als Regionalbahn fahren, werden die Oldies aus den 60er- und 70er-Jahren als Regionalexpress eingesetzt. Nicht nur für die Passagiere, auch für die Lokführer wird die Fahrt angenehmer. Der ganze Zug ist klimatisiert, ein Fahrgastinformationssystem sagt automatisch die Haltepunkte durch und informiert, auf welcher Seite sich beim Aussteigen der Bahnsteig befindet.
Die Diskussion ist geschlossen.