Gemeinde bat Bürger um ihre Meinung zu Kreisverkehr
Was die Bürger zu einem möglichen Kreisverkehr an der sogenannten Ruf-Kreuzung meinen, sollte über eine Befragung herausgefunden werden. Bürgermeister Roland Krieger stellte bei der letzten Sitzung dem Marktgemeinderat das Ergebnis vor. Man war sich einig, das Straßenbauamt nun mit einer konkreten Planung zu beauftragen.
An der südlichen Ortseinfahrt Pfaffenhausens stoßen die B16, die Staatsstraße nach Kirchheim und die örtliche Industriestraße zusammen. Für viele ist diese Kreuzung ein "Gräuel". Es kommt immer wieder zu Karambolagen und zu Stauungen vor allem von der untergeordneten Industriestraße her. Schon vor Jahren war ein Kreisverkehr im Gespräch, dann aber wieder verworfen worden. Doch mit dem zunehmenden Verkehr wird das Thema immer brisanter.
Der Ruf nach einer Lösung an dieser sogenannten "Ruf-Kreuzung" neben der Firma "Ruf-Automobile" nimmt zu. Da eine Umgehungsstraße auf längere Frist nicht zu erwarten ist, ging Bürgermeister Roland Krieger die Sinnfrage konzeptionell an. Der Markt führte heuer eine Verkehrszählung durch, er klärte die finanzielle Seite ab und bat nun die Bürger um ihre Meinung. Dies nicht nur aus Verkehrsgründen, wie Krieger nochmals im Marktgemeinderat betonte, sondern auch wegen der ortsplanerischen Bedeutung einer möglichen Maßnahme. Basis für die Bürgerbefragung sei die Verkehrszählung gewesen, die eine klare Notwendigkeit einer Regelung ergeben habe.
25 Prozent haben sich beteiligt
Auch die antwortenden Bürger sprachen sich nun überwiegend für einen Kreisverkehr aus. Allerdings haben sich nur 25 Prozent der rund 700 Haushalte in Pfaffenhausen und seinen Ortsteilen beteiligt. Bürgermeister Krieger las in der Sitzung die recht verschiedenen Äußerungen zu Pro und Contra vor. Die insgesamt 15 "Contra-Stimmen" wurden mit dem Sparzwang, mit mehr Lärmbelästigung, mit fehlendem Bedarf oder auch mit einer relativ geringen Unfallhäufigkeit begründet. Außerdem wurde auch vorgebracht, die Steuergelder für "wichtigere Anliegen", wie Bildung oder Kindergarten, auszugeben.
Die über 85 Prozent Befürworter glauben an eine Verkehrsentschärfung, eine Geschwindigkeitsreduzierung, an weniger gefährliche Situationen und Unfälle oder an mehr Übersichtlichkeit des Kreuzungsbereichs. Erwartet wurde allerdings dabei auch eine optische Aufwertung des Einfahrtsbereichs und die Erhaltung der alten Weide auf der Verkehrsinsel. Einige Bürger beklagten auch die Maut-bedingte Zunahme des Schwerlastverkehrs, den es erstmal zurückzudrängen gelte. Generell wurde auch das zu schnelle Fahren auf der vorfahrtsberechtigten B16 angeprangert.
Desinteresse oder Ablehnung?
Die Räte ließen diese Äußerungen auf sich wirken und wussten nicht so recht, wie die geringe Antwortquote zu bewerten ist. Was ist daran Desinteresse, fehlende Betroffenheit, Zustimmung oder Ablehnung? Jedenfalls wurden die deutlich überwiegenden Ja-Stimmen als ein gewisses Signal gesehen. Folglich beschloss der Rat einstimmig, das zuständige Straßenbauamt mit der (unverbindlichen) Planung zu beauftragen und damit die Grenzen und Möglichkeiten eines Kreisverkehrs in technischer und grundstücksmäßiger Sicht ausleuchten zu lassen.
Das ganze Projekt würde laut Krieger rund 200 000 Euro kosten und erheblich staatlich gefördert. Die Gemeinde könnte es mit etwa 50 000 Euro treffen, es bestehe aber auch die reale Chance, dass der Markt nichts bezahlen müsste.
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