Ikone des "New Wave" in Schwaben
Leipheim Schwäbisches Donaumoos statt Salzmarsche von Norfolk, Kellerstudio statt Virgin oder Sony. Anne Clark, eine der einflussreichsten Musikerinnen der 80er und frühen 90er Jahre, arbeitet dieser Tage in einem Tonstudio im Städtchen Leipheim bei Günzburg.
In Jürgen Schlachters bestens ausgestatteten Räumen erhält das neue Album der 48-jährigen Stilikone, die mit Musikgrößen wie Martin L. Gore von Depeche Mode den Kult-Schuh "Doc Marten's" berühmt machte, den letzten Schliff.
"The smallest Acts of Kindness" ist der Arbeitstitel des ersten Studioalbums der schottisch-irischen Musikerin nach zwölf Jahren. Der Zufall führte Anne Clark nach Leipheim: Ein Biberacher Studio war gebucht, doch die gebrochene Schulter eines Produzenten und gemeinsame Freunde in der deutschen Musikszene führten Anne Clark zu "36 music". "Back to the Roots - zurück zu den Wurzeln" nennt die New-Wave-Queen das. Sie wohnt im Gasthof "Zur Kanne" und arbeitet ohne Druck großer Plattenfirmen.
Über ein Jahrzehnt hat sie keine neuen Songs geschrieben. "Ich hatte einfach keine Lust und außerdem musste ich die richtigen Leute dafür treffen", sagt sie. Jürgen Schlachter gehört dazu. Erfahrung mit bekannten Musikern hat der Produzent, Schlagzeuger und ausgezeichnete Soundtüftler: Die Bands Kraan oder Tab Two sind regelmäßig Gäste in seinem Keller. Anne Clarks Arbeit ist heute beendet. Sie fliegt wieder nach Norfolk.
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