Königsbrunn: Was ist machbar für "Linie 3"?
Königsbrunn (manu). Wenn die Straßenbahnlinie 3 einmal bis nach Königsbrunn verlängert werden wird, soll die vorläufige Endhaltestelle im Bereich Therme und Gymnasium entstehen. Verschiedene Varianten der zentralen Haltestelle stellte nun das Ingenieurbüro Spiekermann im Stadtrat vor.
Seit langem ist geplant, die Straßenbahnlinie 3 der Stadt Augsburg von der jetzigen Endhaltestelle Inninger Straße nach Süden zu verlängern. Zunächst zumindest bis in das Zentrum von Königsbrunn bei Gymnasium und Therme und schließlich weiter bis in das Gewerbegebiet Süd. Das Ingenieurbüro Spiekermann aus Stuttgart hatte schon 1997 die Vorplanung übernommen. Auf dem Papier werden gerade viele Fragen geklärt um zu sehen, wo, was, wie machbar wäre.
Für diese Machbarkeitsstudie zu einer zentralen Haltestelle Königsbrunn wurden in Absprache mit der Stadt einige Randbedingungen festgelegt: Der Radius der Wendeschleife darf nicht weniger als 30 Meter Durchmesser haben, um Quietschgeräusche und übermäßige Abnutzung zu vermeiden. Der Bahnsteig soll mindestens 42 Meter lang sein. Außerdem soll es eine Abstellmöglichkeit für Straßenbahnen und fünf Halteplätze (18 Meter lang) für Gelenkbusse geben. Dies solle in "Sägezahnanordnung" geschehen, sodass jeder Bus unabhängig ein- und ausfahren kann, erläuterte Diplom-Ingenieur Jürgen Powroslo. Plätze für "Park-and-Ride", Kurzparker und Taxis sollen an der Königsallee entstehen.
Die Ingenieure stellten im Stadtrat mehrere Möglichkeiten zur Haltestelle vor. Grundsätzlich können drei Alternativen unterschieden werden: Bei der Alternative A befinden sich die Wendeschleife und die Verknüpfung mit dem Busverkehr im Bereich östlich der Eissporthalle, bei Version B am Südrand des Platzes zwischen Eishalle und Gymnasium. Bei Alternative C würde die Wendeschleife westlich des Alten Postwegs platziert, mit Bushaltestelle an der bisherigen Buswendeschleife beim Gymnasium. Dies scheint momentan die aussichtsreichste Version. Doch Fragezeichen bleiben auch da.
Die Alternative B benötigt zu viel Platz, erläuterte Diplom-Ingenieur Michael Kauer, bei der Version A sei dagegen der Abstand zur nächsten Haltestelle bei den Park-and-Ride-Plätzen nur sehr gering.
Die Ausführung C belasse indessen viel Restfläche zwischen Therme und Schule. Da hier eine Überdachung des Bahnsteigs möglich und die Umsteigewege kurz seien, sprach sich Kauer für diese Variante aus, vor allem auch wenn eine weitere Verlängerung Richtung Süden "in greifbarer Nähe" liege.
Ingenieur Powroslo betonte, das Büro hätte nicht die städteplanerische, sondern die technische Machbarkeit untersucht. Deshalb fehlten in den Plänen beispielsweise auch Fahrradstellplätze und Räume für das Personal. Ziel der Planungen sei gewesen, das Umsteigen von Bus auf Bahn einfach und sicher zu gestalten.
Bürgermeister Ludwig Fröhlich erklärte, das Gestalterische solle zusammen mit dem Städteplaner vorgenommen werden. Die Platzierung zwischen Therme und Gymnasium habe den Vorteil, dass die Straßenbahn aus dem Zentrum heraus, aber trotzdem wahrnehmbar sei. Stadtbaumeister Michael Veith sah den Vorteil vor allem in der Entzerrung von Autoverkehr und ÖPNV durch eigene Bus- und Bahnspuren.
Heinz Streubel (Freie Wähler) erklärte, seine Fraktion finde die Lösung gut, bei der sich der Busbahnhof in der Mitte der Wendeschleife befinde: "So füllt man toten Raum." Er bezweifelte jedoch, dass Platz für fünf Busse gleichzeitig benötigt werde. Walter Engelhardt (Freie Wähler) gab eine mögliche Geräuschbelästigung für den gerade entstehenden Anbau des Gymnasiums zu bedenken.
Hartmut Siebenhaar (CSU) schlug vor, die Wendeschleife um den Parkplatz P1 wo der Park-and-Ride-Platz entstehen soll anzulegen. Ingenieur Powroslo meinte, dort sei eindeutig zu wenig Platz, außerdem gebe es dann zu viele Kreuzungen von Schienen- und Autoverkehr. Streubel schlug alternativ vor, den Busbahnhof am Parkplatz einzurichten und nur das "Fußvolk" an der Wendeschleife beim Gymnasium einsteigen zu lassen.
Alwin Jung (Die Grünen) kritisierte die vorgesehene Zufahrt der Busse von Süden über die Königsallee: "Dann muss der Bus fahren, wo er eigentlich gar nicht hin muss."
Wolfgang Peitzsch (SPD) stimmte dem zu. Er könne sich vorstellen, dass die Busse über den Alten Postweg einfahren. Wie Alexander Leupolz (CSU) vorschlug, soll nun zuerst noch einmal die Anbindung der Busse an die Bgm.-Wohlfarth-Straße geprüft und erst dann ein Beschluss gefasst werden, welcher Plan weiterverfolgt wird.
Die Diskussion ist geschlossen.