Regionalzug kracht gegen Laster
Ein Personenzug ist an einem Bahnübergang in Krumbach gegen einen Lastwagen gedonnert. Ein geladener Anhänger wurde 50 Meter weit mitgeschleift. Von Annegret Döring
Von Annegret Döring
Krumbach - "Festhalten", schreit der Zugführer und stürzt aus dem Führerstand des Triebwagens in den Fahrgastraum. Da kracht es auch schon. Ein Riesenschreck fährt den rund 80 Fahrgästen in die Glieder.
So schildert ein 17-jähriger Berufsschüler seiner Mutter das Zugunglück, das sich am Montagmorgen um kurz nach halb sieben Uhr am Bahnübergang Höllgehau im Norden Krumbachs ereignet hat. Es entstand beträchtlicher Sachschaden, vorsichtigen Schätzungen der Polizei zufolge mindestens 115.000 Euro. Glücklicherweise wurde niemand verletzt.
Laut Polizei hatte ein Lastwagenfahrer einen landwirtschaftlichen Anhänger bei der BayWa, die direkt neben den Gleisen liegt, anliefern wollen. Da die Firma noch geschlossen war, wollte er zurücksetzen und in einer angrenzenden Straße warten. Das Heck des Aufliegers war gerade auf den Gleisen, als sich die Halbschranke schloss. Der Laster hing fest. Der im Bahnhof Krumbach gestartete Zug hatte nach Schätzungen der Fahrgäste schon auf etwa 50 Stundenkilometer beschleunigt, bevor der Zugführer die Vollbremsung einleiten konnte.
Der Triebwagen der Mittelschwabenbahn prallte gegen den Auflieger. Einer von drei geladenen Anhängern wurde dadurch heruntergerissen und 50 Meter mitgeschleift. Er verkeilte sich zwischen Zug und Böschung, sodass sich die Bergung mittels Autokran schwierig gestaltete. Ab 13.22 Uhr war die eingleisige Bahnstrecke zwischen Ichenhausen und Krumbach wieder befahrbar. Morgens kamen Schüler reihenweise zu spät zum Unterricht.
Die Diskussion ist geschlossen.