Entführt, bedroht, verprügelt
Ein Landsberger nahm sich den neuen Lebensgefährten seiner Ex-Freundin vor und wurde zu einer Haftstrafe verurteilt.
Das war nahezu filmreif. Ein Mann wird aus dem Auto gezerrt und geschlagen, in einen anderen Wagen verfrachtet und gezwungen, den Aufenthaltsort eines Bekannten preiszugeben. Der wird dann aufgesucht – und ebenfalls verprügelt. Ereignet hat sich das Ganze Ende Juni in Landsberg.
Ende der Beziehung als Tatmotiv
Jetzt wurden die drei Entführer vor dem Amtsgericht in Augsburg verurteilt: der 21-jährige Haupttäter zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten, seine Komplizen erhielten Bewährungsstrafen.
Hintergrund der Tat war offenbar das Ende einer Beziehung. Der Hauptangeklagte wollte sich den neuen Lebensgefährten seiner Ex-Freundin zur Brust nehmen. Deswegen entführten er und seine gleichaltrigen Freunde einen Bekannten des neuen Liebhabers. Auf dem Parkplatz eines Supermarktes überraschten sie ihn in dessen Wagen und verprügelten ihn. Danach wurde er im Auto des 21-Jährigen mit einer offenen Schere bedroht und gezwungen, den Aufenthaltsort seines Bekannten mitzuteilen.
Täter nach achtstündiger Verhandlung geständig
Als die drei Entführer den 19-Jährigen schließlich trafen, gab es auch für ihn Schläge, mit Händen und Füßen, am Ende auch noch mit einem Schlagring. Angeklagt waren die drei jungen Männer wegen gemeinschaftlicher Geiselnahme, Körperverletzung, Nötigung und gefährlicher Körperverletzung, teilt Roland Fink, der Pressesprecher des Amtsgerichts mit.
Nach einer achtstündigen Verhandlung, in der die Zeugen die Anklage weitgehend stützten, zeigten sich der seit Ende Juni in Untersuchungshaft sitzende Haupttäter und auch seine beiden Komplizen nach einer Absprache zwischen Staatsanwaltschaft und Verteidigern geständig.
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