Verursacherin nach Chaos am Flughafen identifiziert
Am Samstag hat eine verdächtige Frau Chaos am Flughafen München ausgelöst. 200 Flüge fielen aus. Am Abend konnte die Verursacherin identifiziert werden.
Die Bundespolizei hat die Frau identifiziert, die am Samstag ein enormes Chaos am Flughafen München ausgelöst hat. Das teilte eine Sprecherin der Regierung von Oberbayern am Abend mit. Diese ist für die Personenkontrollen am Flughafen zuständig.
Die zunächst unbekannte Frau war am Morgen unkontrolliert in einen Sicherheitsbereich des Airports gelangt. Daraufhin hatte die Bundespolizei zwei Abflughallen geräumt. Mindestens 200 Flüge fielen in der Folge aus. Für zahlreiche Passagiere verzögerte sich die Reise in den Urlaub deutlich.
Den Behörden sei bekannt, wer die Frau ist und woher sie komme, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Sie sei nicht festgenommen worden, sondern auf freiem Fuß. Die Frau sei etwa 40 Jahre alt, fügte die Sprecherin der Bezirksregierung hinzu. Weitere Details zu ihrer Identität wurden zunächst nicht bekannt. Auch über mögliche Sanktionen gegen sie gab es vorerst keine Angaben.
Sieben Stunden lang konnten keine Flugzeuge starten
Erst mehr als sieben Stunden nach Beginn des Polizeieinsatzes hoben wieder erste Flieger von den betroffenen Terminals ab. Neben Terminal 2 war auch das dazugehörige Satelliten-Terminal betroffen. Bis dahin waren etwa 200 Flüge ausgefallen. Bei rund 60 Flügen sei es zu Verspätungen von mehr als einer halben Stunde gekommen, teilte der Flughafenbetreiber mit. Der Vorfall fiel mit dem Ferienbeginn in Bayern zusammen.
Die Polizei hatte mit einem Foto aus einer Überwachungskamera nach der Verursacherin der Störung gefahndet. Öffentlich wurde das Bild zunächst nicht. Gegen 6.45 Uhr am Morgen hatte die Bundespolizei die Information erhalten, dass die Frau - ohne von Sicherheitsleuten kontrolliert worden zu sein - in den Sicherheitsbereich gelangt war. Für die Fluggastkontrollen ist die Regierung von Oberbayern zuständig.
Nach Angaben der Sprecherin war die Frau zunächst ordnungsgemäß an einem Bodyscanner kontrolliert worden. Jedoch beanstandeten Sicherheitsleute ihr Handgepäckstück. Später sei die Frau ohne das Gepäckstück zurückgekommen und dann ohne Kontrolle in den gesicherten Bereich gelangt. Wie das passieren konnte, blieb erst einmal unklar.
Entgegen einer klaren Anweisung habe das Sicherheitspersonal keinen Alarm ausgelöst, sagte die Sprecherin weiter. Erst nachdem die Aufsichtsbehörde, das Luftamt Südbayern, von dem Vorfall Kenntnis hatte, wurde die Bundespolizei informiert. Diese wiederum ordnete die Räumung von Terminal 2 und des dazugehörigen Satelliten-Terminals an. Auswirkungen auf Landungen am Flughafen München hatte die Räumung nicht. Von der Sperrung nicht betroffen war das Terminal 1; Flüge starteten dort weitgehend planmäßig.
Tausende saßen am Flughafen München fest
Tausende Urlauber wollten am Wochenende zu Beginn der sechswöchigen Sommerferien in Bayern vom Münchner Airport in den Urlaub starten. Vor den Schaltern bildeten sich lange Schlangen. Per Lautsprecherdurchsagen wurde dazu aufgerufen, Ruhe zu bewahren. Flughafenpersonal verteilte Wasser an die Wartenden. Die Feuerwehr errichtete ein Zelt für die medizinische Versorgung. Mit speziellen Großlüftern leitete sie zudem frische Luft in die überhitzte Wartehalle.
Eine Leserin berichtet unserer Redaktion: "Der ganze Flughafen war umzingelt von Feuerwehr, Rettungswagen und Polizei." Mit großen Ventilatoren sei Frischluft ins Terminal gepumpt worden. Die Frau sagt weiter, dass die Polizei sie aufgefordert habe, wieder nach Hause zu fahren. Doch sie sei geblieben und konnte letztendlich ins Flugzeug steigen. (dpa/lby)
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