Münchner CSU reicht Vorschläge für U-Bahn-Ausbau ein
Gleich sieben Stadtratsanträge hat die CSU in München entworfen. Bis 2030 sollen drei Linien verlängert werden. Warum der Stadtteil Freiham im Mittelpunkt steht.
Der neue Stadtteil im Münchner Westen. So nennt die Stadt München Freiham, das zwölf Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegt. Auf 350 Hektar sollen einmal bis zu 25.000 Menschen leben und 15.000 Menschen arbeiten. Das Gebiet liegt zwischen der A99 West und Neuaubing. Geht es nach der CSU im Stadtrat, soll dieses Gebiet durch gleich zwei U-Bahnlinien angebunden werden. Sieben Anträge reichte die Fraktion beim Planungsreferat ein.
"Der U-Bahn-Ausbau wurde definitiv verschlafen in den vergangenen Jahren", sagt der Pressesprecher der CSU, Markus Mochti. Die Pendlerbewegung sei ein allgemeines Problem in München, das angegangen werden müsste. "Wir haben uns gefragt, was bringt den Menschen am meisten", sagt Mochti. Die Antwort: Eine ordentliche Anbindung und diese würde nur mit der U-Bahn in München funktionieren.
"Eine U-Bahn macht viele Busse überflüssig", erklärt Mochti. Grundsätzlich liege das Problem darin, dass die Stadt zwar fleißig Wohnungen baue, aber diese nicht ordentlich anbinde. So kam es zu dem "zukunftsfähigen Ausbaukonzept" der U-Bahn bis zum Jahr 2030.
München U-Bahn-Ausbau: U2, U3, U4 und U5 sollen verlängert werden
Konkret soll die U-Bahnlinie 5 bis nach Freiham verlängert werden. Genau so die Linie U3 von Moosach über Allach und Langwied nach Freiham. Folglich würde durch eine Verbindung beider Linien ein U-Bahn-Ring im Münchner Westen entstehen. All diese möglichen Trassen sollen erstmals geprüft werden.
Weiterhin findet die CSU eine Verlängerung der U4 vom Arabellapark über Daglfing oder Englschalking nach Aschheim oder sogar Heimstetten prüfenswert. Die Anschlüsse an die S-Bahnhaltestation böten aus Sicht der CSU attraktive Umsteigemöglichkeiten. "Es fehlen zu oft nötige Querverbindungen", sagt der Pressesprecher der Fraktion. Durch eine mögliche Verlängerung der U2 über die Messestadt Ost hinaus bis Heimstetten entstünde dann auch im Osten ein Ringschluss.
Ausbau der Linie U5 von Laimer Platz bis Pasing schon in der Baugenehmigungsphase
Die CSU schlägt außerdem vor, zu prüfen, ob die U5 bis Ottobrunn verlängert werden sollte. Nach Angaben der Stadtratsfraktion könnten alleine am Campus Taufkirchen bis zu 4000 zusätzliche Studenten erwartet werden.
Aktuell befindet sich bereits die Verlängerung der U5 vom Laimer Platz bis Pasing in der Baugenehmigungsphase. Wie die Süddeutsche berichtet, würde nach aktuellen vorsichtigen Schätzungen diese weitere Verlängerung der U5 nach Freiham etwa 750 Millionen Euro kosten. Dass es teuer werden könne, sei der CSU klar. Aber: "Jeder Euro, der in den öffentlichen Nahverkehr investiert wird, ist ein gut angelegter Euro", betont CSU-Sprecher Mochti.
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Welche Realisierungschancen hat so etwas? In den 1990er Jahren war eine Stadt-Umland-Bahn nach dem Karlsruher Modell im Landkreis München im Gespräch. In meiner - im Text genannten - Heimatgemeinde wurde das rundheraus abgelehnt: zu teuer, überflüssig, achgottdietolleBusverbindungwiesollderBusunternehmerderjameinSchwageristdannleben, Straßen werden enger, die Fahrleitung verschandelt das Reihenhausquartier, der Baum muss weg. Mit anderen Worten: viel heiße Luft, die die Atmosphäre und das Gemüt erwärmt, wenig Inhalt. Auch in Augsburg hat man in Sachen Trambahn gerade noch in letzter Minute die Kurve gekriegt, zwar 30 Jahre zu spät, aber - trotz Bahnsteigdach- und Pfersee-Unterführungsbejammerer - immerhin überhaupt.