Neue Datei für Aufenthalt von Sexualtätern
München (lby) - Bayern will den Schutz der Bevölkerung vor rückfallgefährdeten Sexualstraftätern verbessern. Dazu beschloss das Kabinett am Montag den Start einer neu entwickelten Datei zum 1. Oktober. Mit Hilfe der "Haft-Entlassenen-Auskunftsdatei- Sexualstraftäter", kurz HEADS, sollen Sexualstraftäter von der Polizei in Bayern dauerhaft lokalisiert werden.
"Künftig ist das Bewegungsbild solcher Täter für die Polizei in vielen Fällen wesentlich leichter ermittelbar", sagte Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU). So könne das Risiko erneuter Straftaten verringert werden.
Auch bisher habe die Justiz die Polizei über bevorstehende Entlassungen hochgefährlicher Straftäter aus Justizvollzugsanstalten benachrichtigt, erläuterte Beckstein. Die Adressen der Haftentlassenen seien elektronisch an das Landeskriminalamt übermittelt worden. Nun solle der Informationsfluss weiter verbessert werden: Mit HEADS werden entlassene Sexualstraftäter den Angaben nach bayernweit systematisch erfasst. Überwachungsmaßnahmen sollen zwischen den Behörden besser abgestimmt werden.
In Zukunft werden besonders rückfallgefährdete Täter von der Staatsanwaltschaft als "Risikoproband Sexualstraftäter" eingestuft. Dann unterrichtet die Staatsanwaltschaft eine neu beim Polizeipräsidium München eingerichtete "Zentralstelle HEADS", die alle verfügbaren Unterlagen zu den Tätern auswertet und die zuständigen Polizeipräsidien informiert. Zieht ein gefährlicher Sexualstraftäter in ein anderes Bundesland um, wird das zuständige Landeskriminalamt verständigt.
Die Diskussion ist geschlossen.