1:0 zur Halbzeit
Lindau wählt am Sonntag zwischen Gerhard Ecker und Klaus Tappeser
Lindau Gerhard Ecker (SPD, Freie Wähler) oder Klaus Tappeser (CSU)? Die Frage, wer am Sonntag zum neuen Oberbürgermeister in Lindau gewählt wird, beschäftigt die Bürger in der 25000-Einwohner-Stadt in hohem Maß. 800 Besucher haben am Aschermittwochabend die insgesamt dritte Podiumsdiskussion teils im Stehen verfolgt.
Geht es nach dem ersten Wahlgang, ist Ecker am Sonntag Favorit. 33,6 Prozent hat er vor zehn Tagen bekommen, knapp fünf Prozent mehr als sein Widersacher Klaus Tappeser (CSU). „Im Fußball würde man sagen, es steht 1:0 zur Halbzeit“, sagt Ecker, Aufsichtsratsmitglied des FC Augsburg. Er steht, um in der Sprache zu bleiben, schon länger auf dem Feld. Bereits vor einem Jahr hat er als erster Bewerber seinen Hut in den Ring geworfen. Entsprechend gut ist er vorbereitet. Bei seinen Auftritten verbreitet er Siegeszuversicht.
Sein Gegenspieler Klaus Tappeser ist als letzter Kandidat gekommen. Vor sechs Wochen ist er nominiert worden. Eine kurze Zeit, um sich vorzubereiten. Mitunter stolpert Tappeser in der Podiumsdiskussion über Sachfragen, häufig vermeidet er klare Aussagen. In der großen Linie der Stadtpolitik sind ohnehin kaum Unterschiede auszumachen.
Entscheiden wird am Sonntag die Persönlichkeit. Beide stehen mitten im bürgerlichen Lager. Beide haben sich zeit ihres Berufslebens mit Verwaltung und Politik beschäftigt. Ecker war im Innenministerium und ist seit 2002 Stadtdirektor von Augsburg. Tappeser war 13 Jahre Oberbürgermeister von Rottenburg (Neckar), anschließend Ministerialdirektor in Stuttgart.
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