Österreicher steigen bei Oberstdorfer Bergbahnen ein
Oberstdorf (dpa/lby) - Die Kleinwalsertaler Bergbahn AG steigt bei den benachbarten Oberstdorfer Bergbahnen ein. Das österreichische Unternehmen gab am Donnerstag den Kauf der Oberstdorfer Fellhornbahn bekannt. Außerdem beteiligt es sich mit 26 Prozent an der Nebelhornbahn. Im Skigebiet von Oberstdorf und dem angrenzenden Kleinwalsertal (Österreich) wollen die vier Bergbahnen künftig an einem Strang ziehen. Vorbild seien die großen Wintersportgebiete in Südtirol, Österreich und der Schweiz, erklärten die Investoren.
Die Kleinwalsertaler Bergbahn AG betreibt in der nur von Oberstdorf aus erreichbaren österreichischen Exklave zwei Bahnen an der Kanzelwand und am Walmendingerhorn. Die Kanzelwandbahn ist durch eine Zwei-Länder-Skischaukel mit der Oberstdorfer Fellhornbahn verbunden. Rund 30 Prozent der Aktiengesellschaft gehören der Raiffeisenbank Kleinwalsertal Holding und 59 Prozent dem regionalen Stromversorger Allgäuer Überlandwerk (AÜW) in Kempten.
"Wir wollen in Zukunft die Bergbahn-Struktur in den Allgäuer Alpen weiter entwickeln und haben als klares Ziel den Ausbau der Tourismus-Destination Allgäu vor Augen", erklärte Kemptens Oberbürgermeister Ulrich Netzer (CSU) als Verwaltungsratsvorsitzender des AÜW, dessen Hauptgesellschafter einige große Kommunen im Allgäu sind. Vor allem am Walmendingerhorn stünden größere Investitionen an. Auch das internationale Skigebiet Fellhorn-Kanzelwand soll ausgebaut werden. Bisher betrieben die beiden Gesellschaften dort 16 Liftanlagen und beschäftigten 130 Mitarbeiter.
Verkäufer der Fellhornbahn GmbH ist die Lechwerke AG (LEW), die an mehreren Bergbahnen in Bayern beteiligt ist. Über die Kaufsumme wurde Stillschweigen bewahrt. "Unser Kerngeschäft ist der Strom", begründete LEW-Vorstandsmitglied Ulrich Kühnl den Rückzug seiner Gesellschaft. Allerdings bleibe die LEW mit knapp 27 Prozent an der Nebelhornbahn AG beteiligt. Über die geplante rund 18 Millionen Euro teure Verlegung der Talstation an den Rand der weitgehend autofreien Gemeinde Oberstdorf müssten die neuen Partner neu verhandeln, sagte Kühnl.
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