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Prozess
17.09.2012

Oskar Lafontaines unbequemer Zwilling klagt in Augsburg gegen Journalisten

Hans Lafontaine, Zwillingsbruder des bekannten Politikers Oskar Lafontaine.
2 Bilder
Hans Lafontaine, Zwillingsbruder des bekannten Politikers Oskar Lafontaine.
Foto: privat (Archiv)

Hans Lafontaine verärgerte seinen bekannten Bruder 2009 mit Spitzelvorwürfen gegen einen Parteifreund. Nun klagt er in Augsburg gegen Journalisten, die über die Affäre berichteten.

Hans Lafontaine und sein fünf Minuten jüngerer Bruder Oskar trugen stets die gleiche Kleidung, bis sie neun Jahre alt waren. In der Schule, so erzählt man sich im Saarland, habe der vorwitzige Oskar den stilleren Hans notfalls auch mit den Fäusten verteidigt. Später gingen die zweieiigen Zwillinge getrennte Wege und haben sich nicht nur äußerlich auseinanderentwickelt.

Hans, der Rechtsanwalt aus Saarbrücken, trägt gerne Holzfällerhemden mit aufgekrempelten Ärmeln und nimmt sich Zeit für seine Antworten. Oskar, der Physiker, trägt gerne dezente Anzüge und ist nie um einen beißenden Kommentar verlegen. Hans setzte sich als Anwalt abseits der Öffentlichkeit für Benachteiligte ein. Oskar pflegte die eher lauten Töne und machte eine große politische Karriere.

Hans uns Oskar verbindet kaum noch was

„Zwischen uns passt mehr als ein Blatt“, pflegt Hans Lafontaine zu sagen. Die ungleichen Brüder verbindet heute nurmehr die Parteizugehörigkeit zur Linken. Und genau in diesem Kontext trat Hans Lafontaine 2009 erstmals laut an die Öffentlichkeit. Er warf dem damaligen saarländischen Bundestagsabgeordneten der Linken, Hans-Kurt Hill, vor, als Spitzel für den Verfassungsschutz gearbeitet zu haben. Bruder Oskar soll stinksauer gewesen sein, kandidierte er seinerzeit doch gerade im Saarland für das Amt des Ministerpräsidenten. Eine solche Debatte konnte er da nicht brauchen.

Doch Hans blieb hartnäckig und wiederholte seine Vorwürfe mehrfach. Es gab gegenseitige Anzeigen. Die Linke im Saarland wurde bis Ende 2007 tatsächlich vom Landesverfassungsschutz beobachtet. Hans Lafontaine erklagte sich Einsicht in eine Akte. Er entdeckte handschriftliche Anmerkungen, die seinen Verdacht zu bestätigen schienen. Schriftgutachten kamen aber zu unterschiedlichen Ergebnissen.

Bruder Hans verklagt Journalisten

Drei Jahre später erreichen Ausläufer dieser verworrenen Affäre Augsburg. Hans Lafontaine hat beim Augsburger Landgericht die Süddeutsche Zeitung und zwei deren Redakteure verklagt. Lafontaine fordert Schadenersatz und verlangt, dass die Zeitung Behauptungen unterlässt, die ihn betreffen. Er war telefonisch nicht erreichbar.

Die Süddeutsche hatte am 2. März 2010 unter dem Titel „Allein gegen alle“ über die Kabale an der Saar berichtet. Unter anderem stand in dem Artikel, dass Hans Lafontaine nur „dünne Belege“ für seine Behauptungen habe und Lafontaine mit „dünnen Belegen“, die „bar jeglicher sachlicher Grundlage“ seien, Anzeige gegen den damaligen saarländischen Ministerpräsidenten Peter Müller (CDU) und den Verfassungsschutzpräsidenten Helmut Albert erstattet habe.

Lafontaine sieht sich durch den Artikel in schwerwiegender Weise in seinem beruflichen und sozialen Ansehen verletzt. Die 10.Zivilkammer hat als Verhandlungstermin den kommenden Freitag, 21. September, bestimmt. Wie in Zivilprozessen üblich, wird das Gericht zunächst einen Versuch unternehmen, die Prozessparteien zu einer Einigung zu bewegen.

Ursprünglich hatte Lafontaine die Klage am Landgericht Karlsruhe eingereicht. Das wollte sich aber mit der Angelegenheit nicht beschäftigen, berichtet das Landgericht Augsburg. Begründung: Der Artikel sei in der Bayern-Ausgabe der Zeitung erschienen. Lafontaine beantragte daraufhin, dass in Augsburg verhandelt wird.

Hans Lafontaine lebte 15 Jahre lang in Augsburg

Es könnte alte Verbundenheit sein, die Hans Lafontaine nach Augsburg zurückführt. Der 68-Jährige hat 15 Jahre lang in der Fuggerstadt gelebt. 1967 kam er der Liebe wegen nach Schwaben. Er erinnert sich gern: „Ich mochte das Nebeneinander von Tradition und Fortschritt, Bürgertum und Arbeiterviertel.“ Er arbeitete als Anwalt und war politisch aktiv. 1968, als es in der Bundesrepublik nach einer gesellschaftlichen Revolte roch, wurde Hans Lafontaine Juso-Chef in Augsburg und engagierte sich in den linken Kulturzentren der Stadt. Sein Zwillingsbruder Oskar war zur gleichen Zeit Juso-Vorsitzender in Saarbrücken.

Bis 1982 blieb Hans Lafontaine, obwohl seine Ehe da längst gescheitert war. Dann zog es ihn nach Bordeaux. Später ging er zurück nach Saarbrücken, wo er bis heute als Anwalt arbeitet. Zu besonderen Anlässen kommt er hin und wieder nach Augsburg.

So ein Anlass ist jetzt wieder. Das Gericht hat das persönliche Erscheinen der Prozessparteien angeordnet. Nach vielen Jahren wird Hans Lafontaine, Oskars älterer Bruder, wieder als Anwalt in Augsburg tätig sein – in eigener Sache.

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