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Schicksale
19.11.2008

Augsburg: Obachlose auf der Suche nach Winterquartier

Ein Obdachloser im Winter. Bild: Archiv

Für Obdachlose brechen im Winter noch härtere Zeiten an. Allein in Augsburg gibt es bis zu 40 Menschen ohne Dach über den Kopf. Dahinter verbergen sich Schicksale verarmter Rentner und verschuldeter Singles. Von Johannes Graf

Von Johannes Graf

Augsburg - Kalt und regnerisch ist es an diesem Novembervormittag in Augsburg. Die niedrige Mauer zwischen Tankstelle und der Klinkertorstraße 12 ist spärlich besetzt. Drei Männer trotzen dem grausigen Wetter, nippen an ihren Bierflaschen - bei manchem nicht die erste an diesem Tag.

Im Sommer herrscht hier Hochbetrieb, inzwischen ist auf dem "Mäuerchen" Winterpause. Die drei sitzen dennoch draußen, denn in der Wärmestube des Katholischen Verbandes für soziale Dienste gilt ein strenges Alkoholverbot. Die Einrichtung ist die Anlaufstelle für wohnungslose und arme Menschen in Augsburg.

Leiter Knut Bliesener leistet unbürokratisch "Feuerwehrarbeit". Weil bei den Obdachlosen der Winter unter die Kleidung kriecht, zieht es sie von den einschlägigen Stellen der Stadt jetzt an Orte wie die Wärmestube. Hier sitzen sie dann beisammen, die Menschen am Rand der Gesellschaft: verarmte Rentner, verschuldete Alleinstehende, Menschen ohne soziale Kontakte, ohne Arbeit und ohne Dach über dem Kopf.

Sie bekommen etwas Warmes zu essen, können duschen, erhalten Kleidung und sind sechs Stunden lang raus aus dem harten Alltag auf der Straße. Rund 150 Menschen finden sich täglich ein, schlafen können sie hier allerdings nicht.

Im Sommer gibt es Möglichkeiten: Parkbänke, Brücken, Grünflächen. Im Winter wird die Quartiersuche schwieriger, und die Aufenthaltszeiten in der Wärmestube werden länger. "Der Bedarf an heißen Getränken, warmer Kleidung, Schlafsäcken und Decken ist auf jeden Fall größer", sagt Bliesener.

"Das Wichtigste ist, dass man ein Dach über dem Kopf hat", sagt Franz Hartmann (Name geändert). 23 Jahre lang gab es für ihn nur das Leben auf der Straße. "Ich habe überall geschlafen. Auch in Hausgängen und auf Baustellen", sagt der 51-Jährige.

Vor der Kälte geschützt haben ihn lediglich Decken und ein Schlafsack. Im Winter suchte er sich leer stehende Häuser, lagerte im Keller seinen Schlafsack und verbrachte dort die Nächte.

Der Mann sitzt da, löffelt Chili con Carne in sich hinein und beginnt zu erzählen. Von den Alkoholproblemen seiner Mutter, seinem Heimaufenthalt, seinem Stiefvater, der ihn geschlagen hat. Und davon, dass sich seine Mutter zu Tode gesoffen hat und dass er sich irgendwie durchgeschlagen hat, bis er im Alter von 27 spielsüchtig wurde, sein gesamtes Erspartes verzockte und hoch verschuldet auf der Straße landete.

Für Bliesener ist Hartmann kein Einzelfall. Auf 30 bis 40 schätzt er die Zahl der "harten Fälle" in Augsburg. Genaue Statistiken über Obdachlose in Bayern gibt es nicht. "Das beruht auf Schätzungen", sagt Thomas Duschinger von der Arbeitsgemeinschaft Wohnungshilfe. In München seien es rund 350. Trotz gestiegener Armut gebe es weniger Obdachlose. "Die Präventionsmaßnahmen machen sich langsam bemerkbar", sagt Duschinger.

Verschwunden sind die Obdachlosen dadurch allerdings noch nicht. Auch wenn man sie jetzt wegen der Witterung weitaus seltener sieht.

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