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Silberdistel
23.04.2020

Marianne Schuber aus Augsburg bekommt die Silberdistel unserer Zeitung

Marianne Schuber stöbert gerne in ihrer Sammlung oder schaut sich die von ihr gestalteten Fotokalender mit Bildern aus Oberhausen an.
Foto: Annette Zoepf

Seit drei Jahrzehnten sammelt Marianne Schuber Dokumente über den Augsburger Stadtteil. Sie hat Bücher geschrieben und ein Museum eröffnet. Dafür wird sie nun ausgezeichnet.

Vor wenigen Tagen hat Marianne Schuber eine Karte aus dem Briefkasten geholt. „Heute ist Mittwoch und ich vermisse Ihre Vorträge sehr“, stand darauf. Nicht nur der Verfasserin dieser Zeilen fehlen die geselligen Nachmittage im Oberhauser Museumsstüble, an denen die Hausherrin ihr Publikum mit ihrem Wissen und ihrem Erzähltalent in den Bann zieht. Auch Schuber selbst vermisst die Begegnungen. Seit März ist das kleine, in einem ehemaligen Ladengeschäft untergebrachte Museum zu – wie so vieles andere in Corona-Zeiten.

Sogar die Bundesverdienstmedaille hat sie schon bekommen

Umso mehr freut sich die 86-Jährige, die Tür mal wieder aufsperren zu dürfen. Mitten im bisweilen als sozialen Brennpunkt bezeichneten Augsburger Stadtteil Oberhausen erwartet die Gäste ein ganz und gar ungewöhnlicher Ort, der auf den ersten Blick wie eine Mixtur aus Wohnzimmer und Antiquariat erscheint. Der Besuch im Museumsstüble ist seit jeher ebenso gratis wie die Vorträge und die Tasse Tee.

Alles, was an den Wänden hängt, in den Regalen steht oder in Schubladen schlummert, hat Marianne Schuber in Archiven und Bibliotheken zusammengetragen – und vor allem von Bewohnern Oberhausens bekommen. Ihr Einsatz für den Stadtteil und seine bis in die Römerzeit zurückreichende Geschichte bescherte ihr 2018 die Bundesverdienstmedaille. Jetzt erhält die promovierte Historikerin außerdem die Silberdistel unserer Redaktion, eine Auszeichnung für besonderen bürgerschaftlichen Einsatz.

Museumschefin wurde die gebürtige Augsburgerin durch einen Zufall. Im Vorfeld des 80. Eingemeindungsjubiläums Oberhausens in die große Nachbarstadt am 1. Januar 1991 ereilte die damalige Leiterin der Sehbehinderten-Realschule Unterschleißheim die Bitte, zu dem Anlass eine kleine Festschrift zu verfassen. Das Werk wuchs zu einer stattlichen, 200 Seiten starken Chronik heran. Und weil sie die vielen Zeugnisse präsentieren wollte, die ihr die Menschen im Zuge ihrer Recherchen anvertrauten, suchte Marianne Schuber als Ruheständlerin nach passenden Räumen.

2002 schlug die Geburtsstunde des Oberhauser Museumsstübles. Dreimal musste die Chefin umziehen, weil die Immobilien verkauft wurden oder andere Unwägbarkeiten den Verbleib unmöglich machten. In ihrem jetzigen Domizil direkt neben einem Blumengeschäft fühlt sich Marianne Schuber wohl. Gleichwohl würde sie trotz ihres Alters nochmals die Umzugskisten packen, könnte sie mit ihren ungezählten Schätzen beispielsweise ins neue Kreativquartier am Oberhauser Gaskessel umziehen. Überhaupt ist sie fest davon überzeugt, dass der Stadtteil im Nordwesten Augsburgs eine „große Zukunft“ hat.

Der Glaube hilft ihr, den Ausnahmezustand hinzunehmen

Als Schuber vor 30 Jahren von einer ganz anderen Ecke Augsburgs nach Oberhausen zog, erntete sie im Bekanntenkreis Unverständnis. Sie hat diesen Schritt keine Sekunde bereut. Längst haben sich die Ausflüge in die Vergangenheit mit vielen persönlichen Begegnungen vermengt und ihr neue Freundschaften beschert. Immer wieder bekommt die 86-Jährige Dokumente und Nachlässe anvertraut. Das Sichten und Ordnen hält sie fit. Nur manchmal denkt sie daran, wer sich einmal um ihre Exponate kümmert, wenn sie nicht mehr dazu in der Lage sein sollte. Und wer all die Schriftstücke und Bilder digitalisiert, die ihr einzigartiges Museum ausmachen, in das sie so viel Liebe, Zeit und Geld gesteckt hat.

Innerhalb der Familie gibt es niemanden, der ihre Nachfolge antreten könnte. Marianne Schuber ist ledig geblieben. „Es hat sich halt nicht ergeben. Vielleicht war ich den Männern auch zu gescheit“, sagte sie einmal. Und vielleicht zu selbstbewusst: Die Katholikin verkörperte schon vor vielen Jahren eine emanzipierte Frau im besten Sinne.

Der Glaube hilft ihr, den aktuellen Ausnahmezustand gelassen hinzunehmen. Und auf den Tag zu warten, an dem sie das Museumsstüble unter Einhaltung der Corona-Regeln für ihre Besucher wieder öffnen darf. „Ich kann so viele Dinge tun, zu denen ich bislang nicht gekommen bin. Bücher lesen, entrümpeln und endlich meinen Kleingarten richtig pflegen.“ Nur Schubers aktuelles Buchprojekt zum Thema „Oberhausen – ein Ort des Vergnügens“ liegt brach. Dazu sind ihr die Zeiten zu ernst.

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