Soldat wegen Kindesmissbrauchs vor Gericht
München (lby) - Vor dem Landgericht München II hat am Montag der Prozess gegen einen Berufssoldaten wegen Kindesmissbrauch und Besitz sowie Verbreitung pornografischer Dateien begonnen. Der in Murnau (Landkreis Garmisch-Partenkirchen) stationierte Fahrlehrer- Ausbilder im Leutnantsrang hat gestanden, 1999 seine damals neun und acht Jahre alten Stiefkinder in elf Fällen sexuell missbraucht zu haben. Der jetzt 36-Jährige ist von einer Nachbarin angezeigt worden, an deren siebenjähriger Tochter er sich auch vergangen hatte.
Bei einer Hausdurchsuchung im Juni 2004 stellte die Polizei auf der Festplatte seines Computers rund drei Dutzend kinderpornografische Bilddateien sicher. Als Motiv nannte der Angeklagte den "Reiz des Verbotenen". Den Kindern gegenüber habe er das Gefühl gehabt, "Macht ausüben zu können und die Situation im Griff zu haben".
Seine Frau hat inzwischen die Scheidung eingereicht. Er habe mit ihr auch sexuell eine harmonische Ehe geführt, sagte der vom Dienst frei gestellte Leutnant. Streit habe es nur um die Kindererziehung gegeben, "je legerer ihr Stil war, desto strenger war ich, ich wollte es hundertprozentig richtig machen".
Das Urteil soll an diesem Dienstag gesprochen werden, nach Vorgesprächen zwischen den Beteiligten wurde dem Angeklagten bei einem umfassenden Geständnis eine Strafe "nicht über vier Jahre" in Aussicht gestellt.
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