Südschwäbische Polizei gründet Sonderkommission gegen Einbrecher
Die Angst vor Einbrechern ist in der Bevölkerung groß. Besonders oft schlugen die Täter im vergangenen Jahr im südwestlichen Schwaben zu. Die Polizei geht dort nun neue Wege.
Nach einer starken Zunahme der Wohnungseinbruchszahlen hat das Polizeipräsidium in Kempten eine neue Sonderkommission gegründet. Die "Soko Wohnungseinbruch" werde künftig in der gesamten Region von Lindau bis Neu-Ulm tätig sein, berichtete die Polizei am Freitag bei der Vorstellung in Memmingen. Polizeipräsident Werner Strößner rief die Bürger dazu auf, beim kleinsten Verdacht auf Einbrecher immer sofort die 110 anzurufen.
"Ziel der Soko ist es, die Deliktszahlen zu reduzieren sowie Täter und Tätergruppen zu identifizieren und festzunehmen", erklärte Kriminaldirektor Michael Keck, der die Ermittlungsgruppe führt. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West sagte, dass es auch bei anderen Polizeipräsidien spezielle Maßnahmen im Kampf gegen Einbrecher gebe. Die neue Soko sei in dieser Form allerdings "eine südschwäbische Spezialität".
Seit Jahren sind Wohnungseinbrüche ein großes Thema in der Bevölkerung, obwohl der Freistaat insgesamt rückläufige Zahlen hat und das Risiko im bundesweiten Vergleich in Bayern niedrig ist. In Südwestschwaben waren die Einbruchszahlen allerdings im vergangenen Jahr um ein Viertel in die Höhe geklettert. Dies war 2016 in diesem Kriminalitätsbereich bayernweit die höchste Steigerungsrate.
"Jeder Wohnungseinbruch belastet die Opfer und deren Sicherheitsempfinden enorm, da erheblich in die Privatsphäre eingegriffen wird", meinte Polizeichef Strößner. Daher sei der Kampf gegen Wohnungseinbrüche für die Polizei sehr wichtig. dpa/lby
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