Zum Abschied keine Medaille für Intendant Peters
Acht Jahre lang hat Ulrich Peters als Intendant am Theater Augsburg gearbeitet. Nun verlässt er die Fuggerstadt, um von September an das Münchner Gärtnerplatztheater zu leiten. Dass ihm die Auszeichnung mit der "Augsburg-Medaille" verwehrt blieb, dürfte Peters den Abschied etwas leichter machen.
Augsburg (lea/lim) - Acht Jahre lang hat Ulrich Peters als Intendant am Theater Augsburggearbeitet. Nun verlässt er die Fuggerstadt, um von September an dasMünchner Gärtnerplatztheater zu leiten. Dass ihm die Auszeichnung mitder "Augsburg-Medaille" verwehrt blieb, dürfte Peters den Abschied etwasleichter machen.
Die Regenbogen-Vertreter im Ältestenrat haben den CSU-Antrag letztlich abgelehnt, dem Theaterintendant die städtische Medaille zu verleihen. Peters habe seinen Job für eine städtische Einrichtung gemacht und nicht mehr, hieß es bei der nichtöffentlichen Sitzung. Beobachter gehen davon aus, dass die Entscheidung auch parteipolitische Gründe hat, weil Peters beim jüngsten Opernball den CSU-OB-Kandidaten Kurt Gribl von der Bühne aus mit "mein Freund" begrüßt hat.
CSU-Fraktionschef Hermann Weber war bei der Ältestenratssitzung nicht zugegen und bedauert auf Anfrage sehr, dass der Intendant keine Medaille bekommt. "Ich halte Dr. Peters für einen sehr verdienstreichen Theatermenschen, der auch außerhalb seines Dienstes sehr viel für die Stadt getan hat."
Da würde der scheidende Intendant nicht widersprechen. "Dass ich nur meine Job gemacht hätte", so Peters über das Argument für die Ablehnung, habe ihn zutiefst verletzt. "Ich liebe Augsburg, daran wird dies nichts ändern." Gerne habe er für die Stadt gearbeitet, auch weit über seinen Vertrag hinaus. Allerdings mache das Nein des Regenbogens ihm den Abschied von der Fuggerstadt etwas leichter. Trotzdem wäre er gerne nochmals gekommen, um die Auszeichnung entgegenzunehmen. "Sie hätte mich mit Stolz erfüllt."
"Es ist es ein ungeschriebenes Gesetz, dass Beschäftigte der Stadt nicht mit der Medaille ausgezeichnet werden", sagt Jürgen Fergg, Sprecher der Stadt. Ein Blick ins Archiv zeigt: Es wurden in der Vergangenheit mehrfach Personen ausgezeichnet, die für öffentliche Einrichtungen arbeiten, zum Beispiel Gottfried Selmair, früherer Chef der Stadtsparkasse Augsburg, Julius Berger (Professor an der Musikhochschule Augsburg und Leiter des internationalen Leopold Mozart-Violinwettbewerbs), Christoph Himmighofen (Präsident des Bayerischen Landesamtes für Umweltschutz). Auch die Politiker Edmund Stoiber und der frühere bezirkstagspräsident Georg Simnacher sind Träger der "Für Augsburg"-Medaille.
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