Kraillinger Mordfall: Tatverdächtiger in Peißenberg gefasst
Eine Woche nach dem brutalen Kindermord im oberbayerischen Krailling hat die Polizei am Freitag einen Tatverdächtigen festgenommen.
In Peißenberg (Kreis Weilheim-Schongau) wurde der Mann am Freitagnachmittag von Spezialeinheiten festgenommen, sagte ein Polizeisprecher. Der mutmaßliche Täter stamme "aus dem sozialen Umfeld der Familie", so die Polizei. Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks soll es sich um den 50-jährigen Schwager der Mutter handeln.
Bei der Festnahme leistete der Mann laut Staatsanwaltschaft keinen Widerstand. Eine DNA-Spur habe zum Täter geführt, bestätigte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft München II, Andrea Titz, auf dapd-Anfrage. Ein Haftbefehl solle Samstag beantragt werden. Titz zeigte sich zufrieden mit den Ermittlungen: "Das ist gut gelaufen, weil die Polizei fantastische Arbeit geleistet hat."
Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks führte ein am Tatort gesicherter genetischer Fingerabdruck auf die Spur des Mannes. Laut sueddeutsche.de handelte es sich dabei um eine Blutspur. Die Vernehmung des Festgenommenen dauerte bei der Mordkommission in München am Freitagabend an. Deshalb könnten vorerst keine weiteren Details bekanntgegeben werden, teilte die Polizei mit.
Die Mädchen Chiara und Sharon waren in der Nacht zum Donnerstag vergangener Woche in der unverschlossenen Wohnung ihrer Mutter getötet worden. Die Obduktion stellte an beiden Kindern "vielfältige Gewalteinwirkungen verschiedener Art" fest. Unter anderem soll der Täter ein Messer und eine Hantelstange verwendet haben. Hinweise auf ein Sexualdelikt gibt es aber nicht. Zu dem Mordfall gingen bis Freitag 110 Hinweise aus der Bevölkerung bei der Polizei ein. Rund 80 Speichelproben waren freiwillig abgegeben worden. dapd/dpa
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