Augsburg Airways muss in München notlanden
Nach der glimpflich verlaufenen Notlandung einer Maschine von "Augsburg Airways" häufen sich die offenen Fragen. Es handelte sich um eine Dash 8, für die der Hersteller Bombardier ein Flugverbot empfohlen hatte.
München/Augsburg (lby) - Nach der glimpflich verlaufenen Notlandung eines Lufthansa-Fluges am Münchner Flughafen ist die Unfallursache weiter unklar.
Am Samstag wurde jedoch bekannt, dass es sich bei dem betroffenen Flugzeug um eine "DASH 8-Q400" des Herstellers Bombardier handelt. Maschinen dieses Typs hatten in jüngster Zeit mehrfach notlanden müssen. Bombardier selbst hatte bis zur Klärung ein Flugverbot für die DASH 8 empfohlen.
Nach Angaben von "Augsburg Airways", die im Auftrag der Lufthansa fliegen, lag bei dem Unfall am Freitagabend in München aber ein anderes Problem vor: "Die Vorfälle scheinen nichts miteinander zu tun zu haben", sagte ein Sprecher.
Innerhalb weniger Tage war bei Landungen im dänischen Aarlborg sowie im litauischen Vilnius je das Fahrwerk von DASH 8-Flugzeugen gebrochen. "In Dänemark war das Hauptfahrwerk betroffen, in München aber das Bugfahrwerk. Das sind komplett andere Bauteile", hieß es bei "Augsburg Airways". Nach den Notlandungen in Skandinavien seien alle betroffenen Propeller-Maschinen eigens gewartet worden.
Die Lufthansa wollte sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) nicht zu dem Vorfall äußern. Die größte deutsche Fluggesellschaft wies darauf hin, dass der notgelandete Flieger zwar mit einer LH-Flugnummer gestartet sei, sie aber selbst keine Maschinen der Baureihe DHC-8 besäßen. Demnach seien sie für Auskünfte nicht zuständig.
Die Höhe des Schadens an dem in München verunglückten Flugzeug war zunächst unklar. Von den insgesamt 68 Passagieren und Besatzungs- Mitgliedern wurde niemand verletzt. "Es bestand zu keiner Zeit eine echte Gefahr für die Fluggäste", sagte der "Augsburg Airways"- Sprecher.
Solche Schwierigkeiten bei der Landung würden ständig trainiert, der Pilot habe den Vorfall sehr professionell gemeistert. "Die Passagiere wirkten nach der Notlandung recht gelassen", sagte auch Flughafensprecher Edgar Engert. Die südliche Landebahn war für mehrere Stunden blockiert. 150 Maschinen hatten Verspätungen von mehr als einer halben Stunde, sieben Flüge mussten annulliert werden.
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